Alois Wiesböck feiert: Immer für eine Schlagzeile gut
Jubilar Alois Wiesböck
Er war einer der besten Langbahnfahrer der Nachkriegszeit in Deutschland, schlug sich aber auch auf der kürzeren Speedwaybahn, so in der Bundesliga für Bopfingen und Pocking, achtbar. 1979 war sein Jahr: Zuerst qualifizierte sich Alois Wiesböck für das Speedway-Weltfinale, eine Woche später wurde er in Marienbad/CSSR endlich Langbahnweltmeister, nachdem er öfters nur knapp dieses große Ziel verfehlt hatte. Wie ein Jahr zuvor in Mühldorf, als er in einem denkwürdigen Stechen gegen Egon Müller verlor.
In seinem Heimatort Niederbergkirchen wurden nach Wiesböcks WM-Titelgewinn eine Straße und ein Platz nach ihm benannt. 1982 gewann er mit dem Speedway-Nationalteam die WM-Bronzemedaille im Londoner White City Stadion. Mehrere deutsche Sandbahn-Titel stehen in seinem umfangreichen Erfolgsbuch, das er erst 1990 zumachte, um später ein kurzes Comeback zu wagen.
Schlagzeilen schrieb Alois oft, drei davon sollen hier nicht verschwiegen werden: Die Aberkennung seiner Bronzemedaille von Scheeßel 1980 wegen knapp überschrittenem Hubraum. Der Sieg von Plattling (auf seiner Lieblingsbahn war er viele Jahre unschlagbar) mit eingegipstem Fuß und die fast lustig erscheinende Geschichte, als er für seinen Zwillingsbruder Josef (eigentlich sind sie Drillinge, es gibt noch eine Schwester) bei einem Rennen in die Bresche sprang, und beide später mit einer Sperre belegt wurden.
Nach seiner erfolgreichen Karriere verlegte sich Wiesböck auf das Tunen von Motoren.
Alois, du warst immer ein fairer Sportsmann und feiner Mensch, mit dem ich mich gerne unterhielt. Unvergessen deine Hochzeit, bei der für den Fotografen eine Gäste-Tribüne aufgebaut wurde, die eine beachtliche Kulisse in jedem deutschen Bahnsport-Stadion hätte sein können. Alles Gute für die Zukunft!