Gerd Riss: Droht das Karriereende?
Gerd Riss kann seinen Fuss noch immer nicht heben
«Eigentlich ist der Tag immer für das Weihnachtsessen bei der Schwiegermutter reserviert, aber ich bin froh, überhaupt so kurzfristig einen OP-Termin bekommen zu haben», setzt Riss die Prioritäten.
Schliesslich will er nach seinem schweren Crash beim WM-Lauf am 13. Juli in Marmande/F so schnell wie möglich wieder in die Gänge kommen.
Grosse Sorgen bereitet ihm dabei das rechte Bein: Noch immer kann er den Fuss nicht heben, weil der Peroneus-Nerv, der so genannte Fusshebernerv, beschädigt wurde. «Nachdem nach vier Monaten kein Fortschritt zu erkennen war, bin ich letzte Woche in der Uniklinik in München und am Montag in Günzburg in der Neurochirurgischen Klinik der Universität Ulm gewesen. Dort lasse ich mich jetzt operieren», vertraut Riss auf die Hilfe von Professor Dr. Gregor Antoniadis. «Was genau zu machen ist, ergibt sich erst bei der OP, aber er hat mich schon einmal auf eine möglicherweise notwendige Transplantation vorbereitet», berichtet Riss.
Dabei würde aus dem rechten Unterschenkel ein Hautnerv als Zwischenstück eingesetzt werden, durch das der Nerv hindurch wachsen und seine Funktion wieder aufnehmen soll. Wenn dies klappt, benötigt der Nerv etwa einen Tag, um einen Millimeter neu zu wachsen, die Regeneration dauert also Monate. «Eine Garantie, dass es funktioniert, gibt es nicht, aber ich muss es probieren, alleine, um wieder richtig gehen zu können.»
In den ersten zwei Wochen nach der Operation wird er zunächst wieder mit Krücken unterwegs sein. Ansonsten läuft sein Reha-Programm wie bisher weiter.
Riss erhielt für den Langbahn-Grand-Prix 2011 eine Dauer-Wildcard von der FIM. Ob er seine Karriere fortsetzen kann, entscheidet sich je nach Verlauf der Genesung.