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WM-Quali Marienbad: Erik Riss demontiert die Stars

Von Susi Weber
Das Podium in Marienbad: Josef Franc, Erik Riss, Theo di Palma, Andrew Appleton (v.l.)

Das Podium in Marienbad: Josef Franc, Erik Riss, Theo di Palma, Andrew Appleton (v.l.)

Nur einen Punkt gab Erik Riss bei der Qualifikation zum Langbahn-WM-Challenge in Marienbad ab – und siegte in beeindruckender Weise vor Josef Franc, Theo di Palma und Andrew Appleton.

«Ich habe gewusst, dass ich hier gewinnen kann, habe aber nicht wirklich daran geglaubt.» Es war Erik Riss, 17 Jahre jung, im zweiten Jahr Lizenzinhaber und Final- und Gesamtsieger in Marienbad, der diesen Satz sprach. Nur ein einziges Mal, im Halbfinale, war Riss nicht perfekt gestartet und wurde hinter Richard Wolff Zweiter. Mit entsprechender Wut auf sich selbst im Bauch ging er das Finale an – und ließ Franc, Appleton und Co. keine Chance.

An jener Stätte, an der sein Vater Gerd 1991 seinen ersten WM-Titel holte, siegte Riss Junior 22 Jahre später in beeindruckender Manier. Zittern war aus deutscher Sicht lediglich für Markus Eibl angesagt: Er musste – nach einem technischen Ausfall im fünften Vorlauf – gemeinsam mit Sjoerd Rozenberg und Joel Nyström ins Stechen, löste dort aber – trotz Platz 2 und Gesamtrang 7 – sein Ticket für den WM-Challenge in Mühldorf am 22. September, da Josef Franc als derzeitiger WM-Zweiter ziemlich sicher bereits jetzt für den Grand Prix 2014 qualifiziert ist.

In Marienbad trennte sich relativ rasch die Spreu vom Weizen. Wegen Fehlens zweier Fahrer und einem frühen Sturz und der anschließenden Nichtteilnahme von Cory Gathercole sahen die 500 Zuschauer überwiegend Läufe mit lediglich vier Piloten. Teilweise querten auch nur zwei Fahrer die Ziellinie. Hinzu kamen deutliche Leistungsunterschiede, welche die Qualifikation nur in wenigen Läufen zu einer spannenden Angelegenheit machten.

Erik Riss: «Ich setze mich nicht unter Druck»

Nicht schmälern soll diese Tatsache den überragenden Sieg Riss‘ und seines ärgsten Widersachers und Lokalmatadoren Josef Franc. «Mühldorf wird hart werden für mich, aber was soll’s? Ich steh‘ immer noch am Anfang meiner Karriere und habe dort nichts zu verlieren», sagte Erik Riss. Gerade hat er für den Grand Prix in Vechta die Wildcard erhalten und kann dort erstmals WM-Luft schnuppern. Sein «ich setze mich nicht unter Druck» gilt sowohl für Vechta am ersten September-Wochenende als auch für Mühldorf.

Motiviert für den Challenge am 22. September und kämpferisch zeigte sich auch Markus Eibl: «Ich werde mir, was Motor und Technik betrifft, noch was überlegen und alles geben, um dort weiterzukommen.» Die sechs Qualifizierten aus Marienbad treffen in Mühldorf auf die sechs Qualifikanten aus St. Macaire – und die Fahrer der WM-Plätze 11 bis 18.

Ergebnisse Langbahn-WM-Qualifikation Marienbad/CZ:

1. Erik Riss, D, 27 Punkte. 2. Josef Franc, CZ, 27. 3. Andrew Appleton, GB, 21. 4. Richard Wolff, CZ, 19. 5. Theo di Palma, F, 19. 6. Sjoerd Rozenberg, NL, 15+4. 7. Markus Eibl, D, 15+3. 8. Joel Nyström, S, 15+2. 9. Nadine Frenk, D, 12. 10. René Lehtinnen, FIN. 12, 11. Raymond Woortman, NL, 10. 12. Guillaume Comblon, F, 8. 13. Marcel Dachs, D, 7. 14. Simo Pulli, FIN. 7, 15. Karel Kadlec, CZ, 5 16. Charlie Saunders, GB, 3 17. Jan Bohac, CZ, 3 18. Cory Gathercole, AUS, 0.
Finale: 1. Riss. 2. Franc. 3. Di Palma. 4. Appleton. 5. Wolff.

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