Enrico Janoschka: «Wie eine Autofahrt im Nebel»
Enrico Janoschka kritisierte die FIM und den Veranstalter scharf
«Eine WM auf so einer Bahn, das gehört sich einfach nicht. Es ist auch den Fahrern gegenüber nicht fair, wenn es so staubt.» Enrico Janoschka ging mit dem Motorrad-Weltverband FIM und den Veranstaltern im britischen Swingfield nach der Langbahn-Team-Weltmeisterschaft hart ins Gericht.
Dabei ging es nicht um das Abschneiden der deutschen Mannschaft, sondern rein um die Rahmenbedingungen mit als nicht ausreichend empfundener Sicherheit und Staub. «Das war wie die Autofahrt im Nebel», erklärte Janoschka: «Da gehst du auch vom Gas und drückst nicht noch einmal extra drauf.»
Respekt hatte das deutsche Team auch vor dem auf internationaler Ebene zulässigen «Fangzaun», bestehend aus dreireihigen Holzpflöcken und einem dazwischen verspannten Seil. In Zusammenhang mit einem Grünstreifen entspricht diese Sicherheitsvorkehrung den Bestimmungen, liegt allerdings unter dem deutschen Standard. Kontakt mit den Holzpfählen hatte Janoschkas Teamkollege Richard Speiser, der im zweiten Durchgang aufgrund von Sichtproblemen zu weit nach außen kam, stürzte und disqualifiziert wurde.
Damit fehlten nach einem 12:3-Auftaktsieg gegen die Finnen mit einem 7:7 gegen Australien bereits erste Punkte für das deutsche Team, dem neben Janoschka und Speiser auch Stephan Katt und Jörg Tebbe angehörten. Es sollte aber noch schlimmer kommen. Einer 6:9 Niederlage gegen Großbritannien folgte ein mageres 3:12 gegen die Niederlande. Auch der 12:3-Sieg gegen die Tschechen nützte nur wenig, zumal gegen die Franzosen nur vier Gesamtpunkte erzielt werden konnten. Mit vier Einsätzen und acht Zählern trug Enrico Janoschka zum deutschen Ergebnis bei. Das Punktekonto der Deutschen wies am Ende 44 Zähler und damit deutlich weniger als das der Niederländer (65), Franzosen (63) und Briten (49) auf.
Als Entschuldigung wollten weder Teammanager Josef Hukelmann noch das deutsche Quartett die Bahnverhältnisse gelten lassen. «Die anderen haben eine bessere und konstantere Leistung gezeigt», resümierte Kapitän Stephan Katt. Er gab sich überzeugt: «Wir kommen wieder zurück!» 2014 wird sich das schwarz-rot-goldene Team erneut beweisen können – nach heutigem Stand beim Finale im finnischen Forssa.