Team-WM: Enrico Janoschka statt Martin Smolinski
Enrico Janoschka (vorne rechts) gehörte schon 2007 zum deutschen Gold-Team
Als «Überflieger von Rastede» wurde Enrico Janoschka als Maximumsieger auf der schnellen, aber schwierig zu befahrenden Bahn am vergangenen Wochenende betitelt. Drei Wochen zuvor belegte er Platz 5 beim Grasbahn-EM-Finale in Bielefeld. «Ich weiß, es ist die richtige Entscheidung, ihn nach England mitzunehmen», sagt Teammanager Josef Hukelmann.
Schon einmal hat Janoschka 2009 im alles entscheidenden A-Finale die Kohlen für das deutsche Team aus dem Feuer geholt und mit seinem zweiten Rang die Goldmedaille maßgeblich gesichert. 2013 wird es ein solches Finale der beiden besten Teams nicht mehr geben und lediglich der Gesamtpunktestand zählen. Von Janoschkas Qualitäten für das Nationalteam ist Hukelmann aber überzeugt: «Ricky ist einer, der fährt dort, wo andere nicht mehr fahren. Er sticht, wenn es sein muss, zentimetergenau an der Außenbegrenzung vorbei – und ich schätze ihn in Swingfield sehr stark ein.»
Leichter Regen vorhergesagt
Janoschka selbst sieht das 550-Meter-Grasbahn-Oval, auf dem in diesem Jahr die Team-WM-Krone ausgefochten wird, eher skeptisch: «Ich war vor ein paar Jahren schon einmal dort. Für mich zählt Swingfield eher zu den schwierigen Bahnen.» Auch an «viel Staub beim EM-Finale 2007», bei dem er Neunter wurde, erinnert sich Janoschka. Staub wird es am Sonntag eher weniger geben. Die Prognosen sagen leichten Regen voraus.
Wie sich Deutschland gegen Großbritannien, Frankreich, Tschechien, die Niederlande, Finnland und erstmals auch Australien aus der Affäre ziehen wird, bleibt abzuwarten. «Ich denke, es wird sehr knapp ausgehen», sagt Enrico Janoschka, der die schwarz-rot-goldenen Farben gemeinsam mit Teamkapitän Stephan Katt (33, Neuwittenbek), Jörg Tebbe (34, Dohren) und Richard Speiser (26, Börwang) vertritt. Die Messer jedenfalls sind – zumindest im sportlichen Sinne - gewetzt.
Großbritanniens Teamchef Mitch Godden verkündet auf seiner Facebook-Seite die unbedingte «Parole Sieg», Andrew Appleton wird den verletzten David Howe ersetzen. Auch die Niederlande sind gut aufgestellt und gehen neben den Briten und Deutschen als Favoriten ins Rennen. Fest steht für Teammanager Hukelmann, dass auch 2013 wieder alle vier Piloten zum Einsatz kommen werden: «In welchem Rennen wer pausiert, werden wir vor Ort entscheiden.»
Hukelmanns Vermutung, dass Janoschkas Nominierung ihm in den vergangenen Wochen einen Auftrieb gegeben habe, verneint der 38-Jährige schmunzelnd: «Es hat damit nichts zu tun. Aber ich freue mich, wieder im Nationalteam mit dabei zu sein.»