Stephan Katt: «Deutschland ist nicht Favorit»
Stephan Katt (re.) mit Teamkollege Jörg Tebbe
In den gastgebenden Briten, den Niederländern und Franzosen sieht Stephan Katt aus Neuwittenbek die größte Konkurrenz bei der Langbahn-Team-WM. Ausgetragen wird das Finale im südenglischen Swingfield. Auf einer Bahn, auf der laut Katt «alles möglich» ist. Der Schleswig-Holsteiner agiert dabei als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.
«Er ist Teamplayer, einer, der den Rest der Mannschaft motivieren und gleichzeitig auch selbst alles geben kann.» Es ist Josef Hukelmann, seines Zeichens Teammanager des Langbahn-Nationalteams, der diesen Satz über Stephan Katt sagt. Sechs Mal in Folge hat Hukelmann den Titel der weltweit besten Langbahn-Nation mit seiner Equipe schon gewonnen – fünfmal war Katt mit dabei. Hukelmann: «Ich glaube nicht, dass ich den Jungs viel mit auf den Weg geben muss. Es war immer so, dass wir viel miteinander geredet haben – eine gemeinsame Taktik festgelegt haben. Dabei hatten wir immer zusammen viel Spaß – und Erfolg.»
Für Stephan Katt ist es allerdings nicht nur der Spaß, der als Garant für den Erfolg herhalten soll. «Wir werden alle mehr als 100 Prozent geben, um unser Ziel zu erreichen.»
Neues Schema, gleiche Taktik
Die Konkurrenz aus Finnland, Tschechien, Australien, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich gilt es in die Schranken zu weisen. Besonders den Briten, den Niederländern und den Franzosen traut Katt viel zu: «Wir sind in diesem Jahr nicht der Favorit.» Vollkommen ohne Druck geht es jedoch nicht. «Die Kapitänswürde ist für mich Ehre und Verpflichtung zugleich. Für die Nationalmannschaft zu starten ist für mich und meine Teamkollegen etwas Besonderes.»
Dass Deutschland in dieser Saison in der Langbahn-Einzel-Weltmeisterschaft nicht ganz die Rolle der Vorjahre spielt, will Katt nicht falsch interpretiert wissen. «Bei der Team-WM werden die Karten neu gemischt. Meine Zielsetzung ist ganz klar: Ich will gewinnen!»
Erstmals in der siebenjährigen Geschichte der Langbahn-Team-WM wird der Titel nicht in einem Tagesfinale der beiden besten Mannschaften ausgefochten. Es zählen einzig und allein die in den Läufen erzielten Gesamtpunkte. Von der Devise, alle vier Fahrer einzusetzen, wird Teamchef Hukelmann nicht abrücken. Katt: «Es war immer so, dass wir Aktiven unter uns entschieden haben, welche drei jeweils antreten. Wichtig ist dabei nicht wer fährt, sondern dass wir den maximalen Erfolg herausholen.»