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Formel 3: Faszination Macau

Von André Zengler
Die Atmosphäre in Macau ist einzigartig

Die Atmosphäre in Macau ist einzigartig

Der Grand Prix auf dem Stadtkurs von Macau ist der Höhepunkt des Formel 3-Jahres.

Über 6,2 Kilometer schlängelt sich der Guia Circuit durch die ehemalige portugiesische Kolonie vor den Toren Hongskongs. Seit Jahren zählt die Halbinsel Macau, ebenso wie Hongkong, zu den Sonderwirtschaftszonen Chinas. Eines ist jedoch geblieben: der Macau Formel-3-Grand Prix.

Vom 19. bis 22. November wird der 56. Macau Grand Prix in diesem Jahr wieder als das Weltfinale der Formel 3 ausgetragen. Die besten internationalen Formel-3-Piloten treffen sich dann zum direkten Vergleich. Mit dabei: der Champion aus dem ATS Formel-3-Cup und der Vizemeister. Auf den Belgier Laurens Vanthoor und auf den Niederländer Stef Dusseldorp wartet am Rande des südchinesischen Meeres eine große Aufgabe: sie starten im Feld der 30 Top-Piloten aus aller Welt. Auffallend beim Blick in die Starterliste: die vier anspruchsvollsten Formel-3-Rennserien sind mit ihrem jeweiligen Meister vertreten.

Aus der Formel-3-Euroserie kommt der Franzose Jules Bianchi. Der 20-Jährige konnte 2008 das Formel-3-Masters, das als Europas Gegenstück zu Macau zählt, gewinnen. Den letztjährigen Macau Grand Prix schloss Bianchi auf Platz neun ab. Sein Teamchef Frederic Vasseur ist überzeugt: «Jules hat alle Qualitäten auf höchstem Level im Motorsport zu fahren». Ein solches Lob rückt den Franzosen natürlich am kommenden Wochenende in den Favoritenkreis.

Ein Neuling in Macau, doch ein überlegener Champion in England. Die Rede ist von Daniel Ricciardo. Der Australier konnte sieben der 20 Rennen zur Britischen Formel-3-Meisterschaft für sich entscheiden. 14 Mal stand der 20-Jährige auf dem Siegerpodest. Er wird beim 56. Macau Grand Prix sicherlich im Bereich der Top-Ten zu finden sein, jedoch als Neuling wohl nicht zum engen Favoritenkreis gehören.

Hierzu muss man jedoch den Besten der Japanischen Formel-3-Meisterschaft rechnen, Marcus Ericsson. Für diese These gibt es mehrere gute Gründe. Beispielsweise legt sein Team TOM’s seit jeher gesteigerten Wert auf ein positives Abschneiden beim Macau Grand Prix. Kaum ein anderes Team geht dort mit einer ähnlichen Verbissenheit an den Start. Ericsson kennt sich zudem in Macau aus, er ist zum zweiten Mal dort am Start.

So ist es auch beim Laurens Vanthoor, auf den die Hoffnungen aus dem ATS Formel-3-Cup ruhen. Der 18-Jährige will nach seinem überlegenen Titelgewinn in der schnellsten deutschen Formel-Rennserie nun den ganz großen internationalen Formel-3-Erfolg. Im vergangenen Jahr holte sich Vanthoor seine ersten Erfahrungen auf dem schwierigen Stadtkurs. Sein sechster Platz aus dem Vorjahr rückt ihn beim 56. Macau Grand Prix in den Kreis der Sieganwärter.

Auch ein Ehemaliger aus dem ATS Formel-3-Cup könnte in diesem Jahr das Weltfinale gewinnen. Sein Name: Carlo van Dam. 2007 gewann der Niederländer den ATS Formel-3-Cup, im Folgejahr die Japanische Formel-3-Meisterschaft und nun vielleicht den Macau Grand Prix.

Im Spielerparadies Macau, wo schon jetzt mehr Geld als in Las Vegas an den unzähligen Spieltischen verzockt wird, zählt nur der Sieg. Bereits der Zweit- und Drittplatzierte ist in wenigen Tagen nach dem Grand Prix vergessen. Dem Sieger aber winkt der große Durchbruch, er steht im Mittelpunkt und wird von der internationalen Motorsportszene beobachtet. Siege in Macau geraten nie in Vergessenheit, so auch nicht der Triumph von Ayrton Senna, der den Formel-3-Grand Prix von Macau 1983 gewann, oder der Sieg von Michael Schumacher im Jahre 1990.
 
Quelle: ATS-Formel 3-Cup

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