Roman Stamm: «Ein Fehler kann tödlich sein»
Im Rennen war Roman Stamm fest im Sattel
Obwohl Roman Stamm schon im Jahr 2004 die Möglichkeit gehabt hätte, an diesem Einladungsrennen in Macau an den Start zu gehen, fühlte sich der Schweizer, der in diesem Jahr in der IDM Supersport und der Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs war, erst im Vorjahr reif genug dafür.
«Wenn man jung ist, ist man bereit, grössere Risiken auf sich zu nehmen», ist sich Stamm sicher. «Auf Strecken wie dieser kann das leicht ins Auge gehen. Jetzt bin ich mir den Gefahren bewusst und kann diese Art von Rennen geniessen.» Im Vorjahr musste Stamm bei seiner Premiere die Kawasaki in der zweiten Runde auf dem aussichtsreichen elften Rang wegen eines Motorschadens abstellen.
Ziel war auch dieses Jahr, das Rennen durch die Häuserschluchten heil zu überstehen. Im freien Training spulte Stamm viele Runden ab, um diese sehr schwierige Strecke richtig kennenzulernen. Im ersten Quali reichte es zum 16. Startplatz. Stamm wusste, dass es ohne Risiko noch schneller gehen würde, aber dazu war ein Windschatten nötig. So hängte er sich hinter Horst Saiger, seinen Teamkollegen in der Langstrecken WM.
Rasch fuhr er so auf den zehnten Startplatz vor. Dann aber unterlief Stamm ein kleiner Fehler und er touchierte einen Reifenstapel. Mit fatalen Folgen. «Auf die nächste Kurve in einem falschen Gang und einer falschen Linie, knallte ich frontal in den Reifenstapel», berichtete Stamm anschliessend, «ich überschlug mich und lag unter der Kawasaki auf der Strecke.» Nach den Reparaturarbeiten war das Motorrad wieder okay. Stamm kam mit einigen blauen Flecken davon.
Nervös bereitete er sich auf das Rennen vor. «Ich wusste, dass es das gefährlichste Rennen des Jahres werden würde», so Stamm, «nur der kleinste Fehler kann tödlich sein.» Von der 14. Position startend verpatzte er den Start ein wenig und bog als 16. in die erste Kurve ein. Schon in der ersten Runde konnte er einige Konkurrenten überholen und wurde nach zwölf kräfteraubenden Runden als Neunter abgewinkt.
«Drei Zehntel Sekunden hinter dem Achten», schildert Stamm. «Ein Top-Ten-Platz war ein unerwartet gutes Resultat unter den ganzen Road Racing Spezialisten, die alle seit mehreren Jahren auch die berühmt-berüchtigte TT Isle of Man fahren.»
Inzwischen ist Stamm wieder wohlbehalten in der Schweizer Heimat angekommen und überlegt, was er für die Saison 2015 alles für Pläne schmieden soll.