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Krummenacher: «Muss im Leben für alles offen sein»

Von Nora Lantschner
MotoE-Neuling Randy Krummenacher war in Jerez nach Tag 1 auf der neuen Elektro-Ducati und im Dynavolt Intact GP MotoE Team voll des Lobes. Im Interview betont er: «Das Fahrgefühl ist das eines normalen Motorrads.»

Randy «Krummi» Krummenacher gab am Montag in Jerez sein Debüt auf der neuen Ducati V21L und erzielte im Regen in der ersten und vierten Session auf Anhieb die Bestzeit. In der kombinierten Zeitenliste belegte der MotoE-Rookie den fünften Platz.

«Bellissima», wundervoll, rief «Krummi» Ducati-Testfahrer Alex De Angelis, einem langjährigen Moto2-Rivalen, entgegen, als er sein neues Elektro-Bike nach den ersten Runden vor der Dynavolt-Intact-Box abstellte.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com schildert der 33-Jährige aus dem Zürcher Oberland seine ersten Eindrücke ausführlich.

Randy, wie war dein erster Tag als MotoE-Pilot?

Der erste Tag war sehr positiv, das Team arbeitet sehr gut, ich fühle mich wohl. Das Motorrad gefällt mir wirklich gut. Es ist mein Motorrad. Das Fahrgefühl ist extrem ähnlich zu einem normalen Motorrad. Es macht ordentlich Spaß, weil alles so präzise ist – das Fahren, die Gasannahme, die Motorbremse… Das funktioniert alles zusammen einfach unglaublich gut. Ich kann mit den Mappings spielen, das ist dann auch sehr effizient. Es war wirklich sehr positiv.

Wir waren heute ziemlich weit vorne, das darf man nicht als selbstverständlich ansehen, wir müssen weiterhin arbeiten. Wir haben aber schon ein bisschen Ideen gesammelt, wie wir das Motorrad verbessern könnten. Wir arbeiten einfach so weiter, wir haben ja noch zwei Tage.

Ich war ehrlich gesagt froh, dass es geregnet hat, dann habe ich diese Erfahrung auch gleich gemacht. Mit den Michelin-Regenreifen gefällt es mir unheimlich gut, weil sie so gut sind. Es macht richtig Spaß, aber natürlich hoffe ich, dass wir noch einen trockenen Tag bekommen, damit wir schauen können, wo wir dort stehen und was wir brauchen.

Wie viel kann an der V21L individuell auf den Fahrer abgestimmt werden?

Die Mappings sind für alle gleich, es gibt nicht so viel zum Einstellen. Es wird sicherlich wichtig sein, das Richtige zu tun – das richtige Mapping zur richtigen Zeit, dazu können wir mit der Federung und Geometrie doch ein bisschen arbeiten. An der Sitzposition kann man auch etwas machen, wir sind aber noch limitiert, wir haben noch nicht so viel Material hier, mit dem wir das verbessern können. Wir haben also sicher noch Verbesserungspotenzial.

Die MotoE ist bei vielen Motorrad-Fans noch mit viel Skepsis verbunden. Du bist selbst fast zwei Jahrzehnte lang mit Verbrennungsmotoren gefahren. Kannst du beschreiben, wie sich ein elektrisches Rennmotorrad anfühlt?

Es ist ein absolutes Rennmotorrad. Man muss es ordentlich pushen, das ist genau das, was mir gefällt. Ganz klar, auch mir gefällt es, wenn es Lärm macht. Ich bin jetzt nicht so, dass ich sagen würde: «Nur Elektro».

Ich habe im Leben einfach gelernt, dass man für alles offen sein muss. Man muss es probieren und ich habe hier in der MotoE einfach ein super Paket. Ich habe ein super Team und eine super Grund-Ausgangslage, in der ich zeigen kann, wie schnell ich bin. Das motiviert mich, das gefällt mir.

Ducati gibt sich enorm Mühe und das Motorrad ist ein wirklich gutes Motorrad. Ob es jetzt Lärm macht oder nicht, am Schluss musst du Gas geben und pushen. Das Fahrgefühl ist absolut das gleiche wie auf einem normalen Motorrad.

Ist es in der Hinsicht auch interessant, dass alle 18 Piloten mit dem Einheits-Bike dieselbe Ausgangslage haben?

Ja, ganz klar. Team und Fahrer müssen den Unterschied machen. Ich habe das Glück, dass ich sehr viel Erfahrung habe und sehr sensibel bin. Das ist eine ziemlich gute Mischung, von der ich profitieren kann. Das habe ich heute schon gemerkt.

MotoE-Test Jerez, kombinierte Montag-Zeiten (6.3.):

1. Luca Salvadori, 1:55,522 min
2. Matteo Ferrari, 1:55,710
3. Kevin Manfredi, 1:56,134
4. Jordi Torres, 1:56,257
5. Randy Krummenacher, 1:56,639
6. Hector Garzo, 1:56,711
7. Tito Rabat, 1:56,993
8. Mattia Casadei, 1:57,098
9. Mika Perez, 1:57,319
10. Alessandro Zaccone, 1:57,747
11. Miquel Pons, 1:58,323
12. Alessio Finello, 1:58,408
13. Hikari Okubo, 1:58,415
14. Kevin Zannoni, 1:58,638
15. Maria Herrera, 2:01,824

MotoE-Test Jerez, Session 1 (6.3.):

1. Randy Krummenacher, 1:58,847 min
2. Mattia Casadei, 1:58,936
3. Kevin Manfredi, 1:59,010
4. Luca Salvadori, 1:59,015
5. Tito Rabat, 1:59,272
6. Hector Garzo, 1:59,983
7. Miquel Pons, 2:00,319
8. Jordi Torres, 2:00,438
9. Matteo Ferrari, 2:00,606
10. Alessandro Zaccone, 2:01,778
11. Kevin Zannoni, 2:02,504
12. Mika Perez, 2:02,683
13. Alessio Finello, 2:03,339
14. Hikari Okubo, 2:05,993
15. Maria Herrera, 2:08,297

MotoE-Test Jerez, Session 2 (6.3.):

1. Luca Salvadori, 1:55,522 min
2. Matteo Ferrari, 1:55,710
3. Jordi Torres, 1:56,750
4. Tito Rabat, 1:57,277
5. Mattia Casadei, 1:57,674
6. Mika Perez, 1:57,853
7. Miquel Pons, 1:58,323
8. Alessio Finello, 1:58,408
9. Kevin Zannoni, 1:58,638
10. Kevin Manfredi, 2:00,209
11. Hikari Okubo, 2:01,996
12. Maria Herrera, 2:04,603

MotoE-Test Jerez, Session 3 (6.3.):

1. Kevin Manfredi, 1:56,134 min
2. Jordi Torres, 1:56,257
3. Matteo Ferrari, 1:56,606
4. Randy Krummenacher, 1:56,639
5. Hector Garzo, 1:56,711
6. Luca Salvadori, 1:56,861
7. Tito Rabat, 1:56,993
8. Mattia Casadei, 1:57,098
9. Mika Perez, 1:57,319
10. Alessandro Zaccone, 1:57,747
11. Miquel Pons, 1:58,376
12. Hikari Okubo, 1:58,415
13. Kevin Zannoni, 2:00,731
14. Maria Herrera, 2:01,824

MotoE-Test Jerez, Session 4 (6.3.):

1. Randy Krummenacher, 2:02,117 min
2. Hector Garzo, 2:02,306
3. Luca Salvadori, 2:03,047
4. Matteo Ferrari, 2:03,466
5. Kevin Manfredi, 2:03,894
6. Alessandro Zaccone, 2:05,438
7. Mattia Casadei, 2:06,581
8. Alessio Finello, 2:07,123
9. Miquel Pons, 2:07,339
10. Jordi Torres, 2:08,819
11. Tito Rabat, 2:09,007
12. Hikari Okubo, 2:11,598
13. Maria Herrera, 2:14,078
14. Kevin Zannoni, 2:24,946

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