Weltmeister Casadei: 55 Punkte Rückstand wettgemacht
Mattia Casadei: MotoE-Weltmeister 2023
Erst seit 2023 ist die MotoE eine offizielle Weltmeisterschaft, die alle 18 Fahrer auf der neuen Ducati V21L bestreiten. Seit dem Britischen Grand Prix war der HP Pons Los40-Teamfahrer Mattia Casadei nicht mehr zu bremsen. Die Ergebnisse zu Anfang der Saison ließen nicht darauf schließen, dass er den ersten Weltmeistertitel holen würde. Zur Halbzeit lag er als Gesamtfünfter bereits 55 Punkte hinter dem zu diesem Zeitpunkt führenden Jordi Torres.
«Wir wussten, dass wir sehr stark waren, aber in den ersten Rennen hatten wir einige Probleme. Ich war zuversichtlich, als die Dinge immer besser liefen und ich in meinen Rhythmus kam. In Silverstone fingen wir an Rennen zu gewinnen und hörten damit bis zum Schluss nicht auf», erzählte der 24-jährige Italiener. Insgesamt gewann er fünf der acht letzten Rennen und stand sieben Mal auf dem Podium.
Dabei sah es kurz vor Silverstone nicht gut für ihn aus. In den ersten acht Rennen stand Casadei zwar dreimal auf dem Podest, holte aber zweimal keine Punkte. «Ich habe in der Sommerpause hart trainiert», erzählte er. Zwischenzeitlich wurde sein Training allerdings durch eine Schulterverletzung unterbrochen. «Zwei Wochen vor Silverstone habe ich am Strand mit meinen Freunden gespielt und mir die Schulter ausgekugelt. Zwei bis drei Tage ging es mir damit nicht gut. Ich befürchtete, aufgrund der Schulter nicht an der Spitze mithalten zu können, wenn ich wieder auf das Motorrad steige», berichtete Casadei.
Stattdessen kam Casadei nach der Sommerpause wie ausgewechselt zurück und gab trotz der vielen fehlenden Punkte bis zum Schluss nicht auf. «Ich bin sehr glücklich, denn der Titel war mein Ziel für diese Saison. Seit 2019 habe ich für den Titel auf dem E-Motorrad gekämpft. Das zeigt mir, wenn man nicht aufhört, daran zu glauben, kann man alles schaffen», freute sich der erste offizielle MotoE-Weltmeister.
MotoE-WM-Endstand nach 16 Rennen:
1. Casadei, 260 Punkte. 2. Torres, 217. 3. Ferrari 216. 4. Garzo 215. 5. Krummenacher 167. 6. Spinelli, 150. 7. Granado 139. 8. Mantovani 138. 9. Zannoni 130. 10. Manfredi 117. 11. Zaccone 104. 12. M. Pons 99. 13. Okubo 79. 14. Rabat 57. 15. Perez 53. 16. Finello 35. 17. Salvadori 22. 18. Herrera 17. 19. Gutierrez 15. 20. Migno 2.