Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jonas Folger (8.): «Mental ein sehr schwieriges Jahr»

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger: «Wir tappten im Dunkeln und fanden keinen Ausweg, aber wir haben nie aufgegeben»

Jonas Folger: «Wir tappten im Dunkeln und fanden keinen Ausweg, aber wir haben nie aufgegeben»

«Ich war vor dem Rennen sehr nervös, denn ich wollte nicht enttäuschen», räumte Jonas Folger nach dem Saisonfinale in Valencia ein. Seine Abschiedsvorstellung im Intact-Team rief große Emotionen hervor.

In der Box des Teams Dynavolt Intact GP herrschte nach dem Saisonfinale in Valencia eine sehr emotionale Stimmung. Einige Teammitglieder verdrückten im Stillen ein paar Tränen, denn es war das letzte Rennen mit Jonas Folger, der 2017 in die MotoGP-Klasse aufsteigen wird.

Auch Folger war nach Platz 8 sichtlich gerührt, als er daran dachte, das deutsche Team nun zu verlassen, um am Dienstag erstmals die Tech3-Yamaha zu testen. «Es war ein spannendes Rennen. Ich war vor dem letzten Rennen sehr nervös, denn ich wollte uns alle beim letzten Rennen nicht enttäuschend. Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn der Reifen hat am Schluss sehr stark abgebaut. In den letzten fünf Runden löste er sich auf und am Ende schaute die Karkasse heraus. Das war richtig, richtig schwierig», resümierte der Bayer.

Die Saison 2016 verlief für Jonas Folger, der vor dem Saisonstart als einer der WM-Anwärter galt, mit Höhen und Tiefen. Siegen konnte der 23-Jährige mit der Kalex des Intact-Teams nur im Regen von Brünn. «Doch ich habe gefightet und habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir hatten auch einige Niederlagen und hatten es nicht immer leicht. Wir haben aber immer wieder nach vorne geschaut und uns nach vorne gekämpft. Trotzdem hatten wir viel Spaß miteinander. Und das steht immer im Vordergrund. Solange wir alle 110 Prozent gegeben haben, können wir zufrieden sein. Egal, wie das Resultat am Ende ausfällt. Darum bin ich zufrieden», betonte Folger, der WM-Rang 6 noch um zwei Punkte an Takaaki Nakagami verlor.

Wie schwierig war es, in dieser Saison immer auf die Moto2-Klasse fokussiert zu sein, obwohl der MotoGP-Aufstieg schon über dir schwebte? «Ich war schon voll in der Moto2-Klasse. Ich habe mich da nicht durcheinanderbringen lassen», betonte der 23-Jährige. «Es war mental aber ein wirklich schwieriges Jahr, denn es wurde sehr viel von mir erwartet. Ich habe auch von mir sehr viel erwartet, denn die Saison hatte wirklich gut begonnen. Wir erlebten aber richtig viele Rückschläge und taten uns besonders im Trockenen schwer, Fuß zu fassen. Immer wenn es schwierig war, nass oder halbtrocken, dann waren wir immer richtig stark. Im Trockenen haben wir einfach keine Lösung gefunden – bis jetzt. Wir tappten im Dunkeln und fanden keinen Ausweg, aber wir haben nie aufgegeben.»

Am Dienstag wirst du dich zum ersten Mal auf ein MotoGP-Motorrad schwingen. Bist du schon nervös? «Die Vorfreude überwiegt. Vor dem Rennen heute war ich nervöser. Ich freue mich einfach. Mein neues Team habe ich bereits kennengelernt. Sie sind super nett und vertrauen mir. Sie setzen auf mich. Ich glaube, dass wir den Test sehr entspannt angehen werden, wie mir das erklärt worden ist. Da brauche ich mir keine Gedanken machen, es gibt keine Ziele. Es geht einfach darum, auf das Bike zu steigen und ein paar Runden zu fahren. Dann schauen wir, in welche Richtung es geht.»

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