MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Karlos Arguiñano: TV-Koch und Moto2-Teambesitzer

Von Sharleena Wirsing
Yonny Hernandez und Teambesitzer Karlos Arguiñano

Yonny Hernandez und Teambesitzer Karlos Arguiñano

2017 absolviert das AGR-Team des spanischen TV-Kochs Karlos Arguiñano die siebte Saison in der Motorradweltmeisterschaft. In diesem Jahr treten Moto3-Pilotin Maria Herrera und Moto2-Rückkehrer Yonny Hernandez für ihn an.

Yonny Hernandez entschied sich 2017 zu einer Rückkehr in die Moto2-Klasse, nachdem er vom MotoGP-Team Pull & Bear Aspar entlassen worden war. Im AGR-Team (Arguiñano & Gines Racing) von TV-Koch Karlos Arguiñano fand er eine neue Heimat, doch um in der mittleren Klasse erfolgreich zu sein, musste der Kolumbianer neun Kilogramm abnehmen und seinen Fahrstil komplett umstellen. In Le Mans gelang ihm nun sein zweiter Top-10-Platz in dieser Saison. Moto3-Pilotin Maria Herrera konnte 2017 erst einen Punkt sammeln.

Karlos, dein Team ist nun bereits sieben Jahre in der Motorradweltmeisterschaft vertreten.

Und 20 Jahre bin ich schon regelmäßiger Besucher der Rennen. Seit sieben Jahren habe ich dieses Team und davor war ich schon beim Derbi Racing Team in der 125-ccm-Klasse als Sponsor dabei.

Verändert sich die Weltmeisterschaft in jedem Jahr?

Ja, denn du weißt nie, was passiert. Hier herrscht immer ein bisschen Ungewissheit. Die Fahrer sind schnell, aber auch alles andere geht hier sehr schnell. Doch das ist die Weltmeisterschaft und das ist eben Rennsport.

Wie fühlt es sich an, in diesem Jahr mit Maria Herrera und Yonny Hernandez zwei Fahrer in zwei unterschiedlichen Klassen an den Start zu bringen?

Es ist eine andere Sache als bisher, denn wir treten mit der einzigen Frau in der Weltmeisterschaft an. Wir lieben sie, seit wir sie in der Spanischen Meisterschaft fahren und gewinnen sahen. Ich habe eine besondere Verbindung zu ihr. Doch es ist schwierig für sie, denn die Moto3-Klasse ist hart, aber ich erwarte, dass sich Maria steigern wird. In der Moto2-Klasse fällt die Wahl nie leicht. Am Ende wussten wir, dass wir Yonny wollen, aber es war nicht einfach, ihn aus der MotoGP-Klasse zu holen. Wir wussten aber, dass er tapfer sein wird. Er hatte Schwierigkeiten, aber jetzt war er zwei Rennen in Folge in den Top-10. Mit besseren Starts sehe ich ihn unter den Top-5.

In der Moto2-EM holte das AGR-Team bereits den Titel. In der Weltmeisterschaft reichte es immerhin schon für Siege.

Wir gewannen den Titel in der Moto2-EM mit Odendaal. Mit Folger siegten wir auch bei Rennen in der Moto2-WM. In der 125-ccm-Klasse feierten wir Siege mit Pol Espargaró. Wir haben bereits sehr schöne Rennen erlebt. Wir würden gerne weiter junge Spanier mit Erfolgschancen fördern, doch sie haben meist bereits langjährige Manager, denen sie folgen. Das ist schwierig für uns.

Alle unsere Fahrer erkennen, dass wir eine Familie sind, doch Familien streiten sich auch. In meinem Familienbetrieb streiten sich meine Kinder oft. Aber genau darum sind wir bei Restaurants, im TV und beim Basque Pelota ganz vorne dabei. Als Team stachen wir bereits an manchen Punkten hervor. Ich hoffe, dass wir auch noch mit anderen Piloten auf das Podest kommen. Als uns unser geliebter Ginés Guirado verlassen hat, sagte ich, dass ich nicht gehen werde, bis wir auf dem Podest stehen. Wir schafften es auf das Podest, doch wir blieben trotzdem.

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