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Miguel Oliveira (KTM): «So wenig Fehler wie möglich»

Von Frank Aday
Miguel Oliveira gewann für Red Bull KTM Ajo die letzten drei Moto2-Rennen der Saison 2017. In diesem Jahr ist der Moto2-Titel das erklärte Ziel des Portugiesen.

KTM setzt 2018 große Hoffnungen in Miguel Oliveira, der Ende 2017 die Moto2-Klasse dominierte. Der 23-jährige Portugiese legte seine Karten bei den Moto2-Testfahrten in Valencia und Jerez noch nicht offen. Trotzdem gilt Oliveira neben Alex Márquez und Francesco Bagnaia als einer der Titelfavoriten.

Miguel, bist du bereit für diese Saison?

Ja. In diesem Winter saß ich aber nicht so viel auf dem Motorrad wie im letzten. Trotzdem fühle ich mich gut vorbereitet. Nach der Vorsaison bist du immer besonders motiviert, denn die wirklich wichtigen Dinge, also die Rennen, liegen noch vor dir. Erst dort gibt es Punkte zu holen.

Hat sich die Moto2-KTM im Vergleich zum letzten Jahr stark verändert?

Im Vergleich zur Maschine vom Saisonbeginn 2017 schon, aber nicht besonders, wenn man sie mit dem Bike vom Saisonende vergleicht. Einige Details wurden verändert, aber nicht so viele. Die Maschine ist ähnlich zu der von den letzten Rennen 2017. Wir schlossen die letzte Saison in sehr guter Form ab. Das Bike bot uns sehr viel Konstanz und unter allen Bedingungen mit jeder Reifenmischung gute Ergebnisse. Ich bin mir sicher, dass zumindest der Start in die Saison sehr gut laufen wird.

Wie sehr wird sich die Anfangsphase der Saison 2018 von jener im letzten Jahr unterscheiden?

Im letzten Jahr wussten wir zu Saisonbeginn nicht, was uns erwarten würde. Ich wusste nicht, welchen Platz in der Gesamtwertung ich schaffen kann. Ich setzte mir in Katar ein Ziel, das ich in jeder Trainingssession erreichte. Am Ende schafften wir es in die Top-5, was ein sehr guter Anfang war. In diesem Jahr sind die Ziele ähnlich, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir einen guten Job machen und im Rennen um einen Podestplatz kämpfen können.

2017 warst du WM-Dritter, der Weltmeister und der WM-Zweite stiegen nun in die MotoGP-Klasse auf. Wie schätzt du das Kräfteverhältnis in der Moto2-Klasse 2018 ein?

Obwohl die Top-2 fehlen, wird das eine schwierige Saison, denn es rücken sehr starke Rookies nach. Zudem gibt es einige schnelle Fahrer, die 2017 ihre erste Moto2-Saison bestritten haben. Sie haben sich stark weiterentwickelt, wie Brad [Binder] oder Bagnaia zeigen. Wir müssen damit rechnen, dass sehr viele Fahrer um Top-Platzierungen kämpfen können. Der Schlüssel zum Erfolg ist Konstanz, also so wenig Fehler wie möglich zu machen. Unser Ziel ist es, nach dem letzten Rennen in der Gesamtwertung so weit oben wie möglich zu liegen.

Du hast bereits deinen Teamkollegen Brad erwähnt. Wie stark wird er 2018 sein?

Er scheint ziemlich gut vorbereitet zu sein. Im letzten Jahr sahen wir, abgesehen vom schwierigen Saisonstart durch seine Armverletzung, dass er sehr stark ist. Nun erlebte er eine problemlose Vorsaison. Darum kann er nun von Anfang an vorne dabei sein.

In dieser Saison stehen fünf statt zwei KTM-Fahrer im Moto2-Feld. Ist das eine Hilfe oder nur noch mehr starke Konkurrenz?

Ich denke, dass wir damit ein «gutes» Problem haben, denn wenn andere Fahrer auf demselben Bike stark sind, motiviert dich das selbst noch mehr. Du willst dann zumindest schneller als sie sein. Man sollte aber nicht so sehr die Bikes analysieren, sondern die Fahrer auf ihnen. Ich glaube nicht, dass es bei der Frage nach dem Kräfteverhältnis zielführend ist, zu analysieren welches Bike oder welche Suspension gefahren wird. In dieser Klasse liegt der Unterschied im Detail. Wenn du einen Fahrstil findest, der es dir erlaubt, dich auf der Maschine wohlzufühlen, dann kannst du auch vorne mitmischen.

Du wirst als einer der Titelanwärter gehandelt. Gibt es Ähnlichkeiten zu 2015, als du WM-Zweiter in der Moto3-Klasse wurdest?

2015 erlebte ich einen schwierigen Start in die Saison, denn sogar bei den Tests wussten wir nicht, was wir anstreben sollen. In Katar warteten wir ab, was passiert und verbesserten uns dann Rennen für Rennen. In diesem Jahr ist es anders. Die Vorsaison zeigte, dass wir stark sind. Wir haben also von Anfang an das Potenzial für Top-Resultate.

Übt es zusätzlichen Druck auf dich aus, dass du 2019 schon in die MotoGP-Klasse aufsteigen könntest?

Ich denke nicht, dass es meine Aufgabe ist, mir darüber Gedanken zu machen. Das wäre eine Konsequenz unserer Arbeit. Es hängt davon ab, ob du sie gut machst oder nicht. Ich konzentriere mich auf die Moto2-Saison. Wenn sich eine Möglichkeit zum Aufstieg ergibt, wäre aber sehr froh darüber.

In deinem Heimatland Portugal wurdest du bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet. Deine Fangemeinde wächst stetig?

Ja, ich erhalte viel Rückhalt, wofür ich allen danken will. Die Menschen sind sehr begeistert von den Bikes, aber noch mehr von ihrem Fahrer aus Portugal in der Weltmeisterschaft. Ich hoffe, meine Fangemeinde wächst noch weiter. Natürlich ist es nicht mein Ziel, berühmt zu werden, aber so nehmen mich immer mehr Menschen wahr. Das ist positiv.

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