Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marcel Schrötter (3.): «Spüre Motivation statt Druck»

Von Sharleena Wirsing
Marcel Schrötter auf dem Sachsenring

Marcel Schrötter auf dem Sachsenring

Marcel Schrötter setzt seine Serie starker Leistungen fort. Den Freitag auf dem Sachsenring schloss der Bayer aus dem Intact-Team auf Platz 3 ab. «Am Samstag wird jedes Detail entscheidend sein», weiß er.

Im zweiten Moto2-Training lagen zwei Minuten vor Schluss die Intact-Teamkollegen Xavi Vierge und Marcel Schrötter auf den Plätzen 1 und 2. Am Ende stand Vierge mit 1:24,750 min an der Spitze. 0,025 sec dahinter folgte Alex Márquez, der Schrötter auf Platz 3 verdrängte. Schrötter büßte 0,029 sec auf die Bestzeit ein. Die Top-10 trennten nur 0,202 sec.

«Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, obwohl der Start mit Platz 16 im FP1 nicht so leicht war, wie ich ihn mir erhofft hatte. Im letzten Jahr hatte ich hier schon mit der Suter ein extrem gutes Gefühl. Im Rennen war die Entscheidung für den Reifen nicht gut, aber mein Gefühl stimmte in allen Trainings. Heute ist es mir am Morgen etwas schwerer gefallen. Wir fuhren das FP1 mit dem harten Hinterreifen durch, im FP2 begann ich auch wieder mit der harten Mischung. Es waren schon sehr viele Runden drauf. Wir versuchen einfach, uns Schritt für Schritt zu steigern, denn es ist sehr, sehr eng. Eine kleine Verbesserung kann bei der Position einen riesigen Unterschied machen. Es war optimal, dass ich im FP2 bis auf den ersten Platz nach vorne fahren konnte. Am Ende haben mich Xavi und Márquez auf neuen Reifen noch verdrängt. Aber wir waren fast gleich schnell. Wir haben einen guten Schritt gemacht, so müssen wir am Samstag weitermachen», betonte Schrötter.

Wie sieht dein Ziel für das Qualfiying aus? «Die erste Startreihe wäre super. Natürlich versuche ich, die Pole zu holen. Aber wir müssen unsere Arbeit wie immer machen. Es ist extrem eng. Im Qualifying wird eine halbe Zehntel entscheidend sein. Wir müssen sehr konzentriert arbeiten. Meine Strategie werde ich nicht ändern, denn sie hat bisher ganz gut geklappt. Eng ist es immer, aber durch die kurze Strecke und ihr Layout ist es sehr schwierig, irgendwo viel Zeit herauszuholen. Deswegen ist jedes Detail wichtig. Wir sind mittlerweile in einer Situation, in der wir im Qualifying keine Hilfe brauchen. Es wird aber trotzdem eng. Wir dürfen keine Fehler machen.»

«Der Sachsenring ist eine schwierige Strecke, aber ich bin hier generell immer ganz gut zurechtgekommen. In der IDM 125 und in der kleinen Klasse bin ich schon extrem gerne hier gefahren. Mit der Moto2-Maschine wird die Strecke aber schon recht eng. Wir haben ziemlich harte Reifenmischungen, dieser Kurs ist mit zu wenig Grip noch viel schwieriger zu fahren. Man fährt sehr lange in Schräglage. Darum braucht man sehr viel Feingefühl», weiß Schrötter. «Was im Rennen möglich ist, ist schwierig zu sagen. Ich werde mein Bestes geben. Dann sehen wir, was passiert.»

Ist es mehr Motivation oder Druck, dass bei deinem Heim-GP dein erster Podestplatz von dir erwartet wird? «Auf jeden Fall Motivation statt Druck. Aber man merkt schon, dass die Leute mittlerweile mehr von mir verlangen. Ein vierter Platz ist schon nicht mehr gut genug. Aber so ist der Mensch, nie zufrieden. Man kann es keinem rechtmachen. Jetzt sind wir ein paar Mal Vierter geworden. Das ist ohnehin schon Jammern auf hohem Niveau. Wenn ich im letzten Jahr Vierter geworden wäre, dann hätten sich alle riesig gefreut. Ein vierter Platz ist aber besonders, denn es ist dann eine Mischung zwischen Freude und Ärger. Wir haben aber überhaupt keinen Grund, uns zu verstecken oder enttäuscht zu sein. Wenn ich in jedem Rennen Vierter werde, kann ich auch um den Titel kämpfen», lachte Schrötter. «Aber natürlich ist ein Podestplatz hier mein Ziel.»

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