Alex Baumgärtel: Respekt vor Oliveira und Quartararo
Alex Baumgärtel
Weil Miguel Oliveira die letzten drei Moto2-WM-Rennen im Herbst 2017 klar gewonnen hatte, wurde für 2018 ein Durchmarsch des Red Bull-KTM-Teams erwartet.?Oliveira hatte in Philipp Island 2017 die 49 Rennen andauernde Siegesserie von Kalex gestoppt.
Eigentlich hatte sie Domi Aegerter auf der Suter MMX2 schon in Misano unterbrochen, aber sein Sieg wurde wegen unerlaubter Additive im Motoröl annulliert.
In diesem Jahr haben bei den ersten acht Rennen von drei Fabrikate Siege eingeheimst: Kalex gewann die ersten fünf Rennen und dann in Assen, KTM siegte in Mugello mit Oliveira, Speed-up mit dem 19-jährigen Fabio Quartararo in Catalunya, zwei Wochen später bestätiget der Franzose dieses Ergebnis bei der Dutch-TT mit einem zweiten Platz.
Vor Assen waren WM-Leader Pecco Bagnaia (jetzt schon vier Siege 2018) und Miguel Oliveira nur durch einen Punkt getrennt. Aber nach dem Bagnaia-Sieg in Assen und Rang 6 von Oliveira ist der Abstand auf 16 Punkte angewachsen.
Kalex hat 2018 immerhin 6 von 8 Moto2-Rennen gewonnen: Bagnaia (4), dazu Pasini in Las Termas und Baldassarri in Jerez.
Bagnaia, der in Assen schon mit der lahmen Mahindra in der Moto3 gewonnen hat, liefert eine triftige Erklärung für seine klare Steigerung gegenüber 2017, als er in der Moto2-WM im SKY VR46-Team auf der Kalex debütierte. «Der einzige Unterschied ist, 2017 bin ich Federelemente von WP Suspension gefahren, jetzt verwende ich Öhlins. Die Kalex wurde für dieses Fabrikat gemacht und entwickelt.»?Alex Baumgärtel, Geschäftsführer von Kalex engineering, hat
Die Fahrer-WM seit 2013 mit Pol Espargaró, dann mit Tito Rabat, zweimal mit Zarco und 2017 mit Franco Morbidelli gewonnen. 2018 könnte der sechste WM-Titel hintereinander folgen.
Alex Baumgärtel ist aber auf der Hut. Er anerkennt das Fahrkönnen der Konkurrenten, besonders von Oliveira. «Die Performance von Oliveira beeindruckt mich», erklärte Kalex-Geschäftsführer Alex Baumgärtel. «Er ist in Catalunya vom 17. Startplatz weggefahren und hat in der ersten Runde zwölf Plätze wettgemacht. In Mugello waren es neun Plätze von der Startlinie bis zur ersten Kurve, wenn ich es richtig im Kopf habe.»
Auch die Performance von Fabio Quartararo in Barcelona und Assen verlangt Baumgärtel Respekt ab. «Dass er stark ist und auch in der Moto2-WM an die Spitze kommen wird, war zu erwarten. Er war ja 2017 als Rookie im Pons-Team auf einer Kalex unterwegs. Ich glaube, Sito Pons hat ihn zu früh gehen lassen.»