Was ein Wildcard-Team für 13.800 Euro bekommt
Das Team Willi Racing in Brünn
Joska Kubicek, Teammanager von Willi Racing, betreute früher das Intermoto-Team in der Supersport-WM. In Brünn setzte das Team Willi Racing Sheridan Morais als Wildcard-Pilot in der Moto2-Klasse ein. SPEEDWEEK.com sprach mit Kubicek über die Kosten für einen Wildcard-Einsatz.
Ein Wildcard-Einsatz in der Moto2-WM kostet 13.800 Euro. Ist das viel oder wenig? «In der Supersport-WM sind es zwar 4.500 Euro weniger, aber die Publicity ist hundert Mal geringer.»
In diesen 13.800 Euro sind enthalten:
• Sieben Sätze Dunlop-Reifen (zusätzliche Reifen müssen extra bezahlt werden)
• Benzin von Elf für das gesamte Rennwochenende
• Öl von Liqui Moly für das gesamte Rennwochenende
• Die Dienste der Clinica Mobile für den Fahrer und das gesamte Team
• Platz im Paddock
• Einheitsmotor von Honda
• Kupplung
• Einheitselektronik & ECU
«Du musst aber noch 300 Euro für die offizielle Zeitnahme zahlen», rechnet Kubicek vor. «Dazu muss man weitere Ausgaben für die Verpflegung einrechnen. Unser Team hat in der Hospitality von Alan Bronecs CIP-Team gegessen. Das hat für das gesamte Wochenende 1.500 Euro gekostet. Weitere Ausgaben fallen für die Übernachtungen im Hotel für alle Teammitglieder, die Reise und die Anfahrt des Teamtrucks an.»
Da Willi Racing auch in Misano und Aragón Wildcard-Einsätze bestreiten wird, muss der Teamtruck von Brünn nach Misano gefahren werden, wobei Kosten für Kraftstoff und Maut anfallen. «Und wir dürfen die Bezahlung des Teams nicht vergessen. Wir haben einen Chefmechaniker, einen Spezialisten für das Datarecording, zwei Mechaniker und einen Helfer für die Reifen. Zudem müssen der Service von Öhlins und die Beratung von Chassis-Hersteller Kalex bezahlt werden.»
Insgesamt belaufen sich die Kosten für einen Wildcard-Einsatz in der Moto2-WM also auf 23.000-25.000 Euro.
Als Team mit Stammplätzen in der Moto2-WM ist noch mehr Budget nötig. 13.800 Euro mal 19 Rennen reicht nicht aus. «Darum ist es schwierig, eine Wildcard zu bekommen, denn es ist wirklich billiger. Ein Team mit Stammfahrern zahlt das Doppelte», weiß Kubicek.