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SAMA Qatar Nieto-Team: Vier Fahrer für Jorge Martinez

Von Günther Wiesinger
Das Aspar-Team im neuen Design: Fernandez, Cardelús, Dixon und Arenas

Das Aspar-Team im neuen Design: Fernandez, Cardelús, Dixon und Arenas

Teambesitzer Jorge «Aspar» Martinez hat ein paar magere finanzielle Jahre hinter sich, die Investmentgesellschaft SAMA Global aus Katar soll ihm zu neuen Erfolgen verhelfen.

Vor mehr als 200 Gästen wurde am Mittwochabend im Hyatt Hotel in Doha das neue SAMA Qatar Ángel Nieto-Team von Jorge «Aspar» Martinez vorgestellt. Der erfolgreiche spanische Rennstall (neun WM-Titel, acht Vize-WM-Titel, zwei EM-Titel, 129 GP-Siege) wird in den Klassen Moto3 und Moto2 in diesem Jahr unter dieser Bezeichnung an den Start gehen. Dazu kommt der Einsatz im MotoE-Weltcup mit Maria Herrera und Nico Terol, der aber nicht vom neuen Hauptsponsor SAMA Global Investment mitfinanziert wird.

Das Team von Martinez will in der Moto3-WM mit Albert Arenas um den WM-Titel fighten, er hat letztes Jahr auf der KTM zwei GP-Siege (Le Mans, Phillip Island) gefeiert. Sein junger Teamkollege Raúl Fernandez ist aktueller CEV Repsol-Junioren-Weltmeister, 18 Jahre alt und hat 2018 bereits erste Moto3-WM-Läufe bestritten.

Aus der Moto2-WM hatte das «Aspar»-Team sich nach der Saison 2014 für vier Jahre zurückgezogen, weil es ein paar finanzielle magere Jahre gab. Sponsoren wir Power Electronics, Bancaja, Mapfre und Drive M7 haben sich zurückgezogen, teilweise wegen der Wirtschaftskrise. Besonders hart traf Martinez der Rückzug der malaysischen Energy Drink-Firma Drive M7, die genau vor vier Jahren vor dem Katar-GP plötzlich den Vertrag kündigte. «Sie haben im ersten Jahr alles bezahlt, den gültigen Vertrag für das zweite Jahr aber gekündigt», sagt Martinez im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dadurch haben wir 2 Millionen Euro verloren. Ich habe geklagt, aber trotzdem nie Geld bekommen.»

Wegen der schwierigen Finanzlage seines Teams musste Martinez im Juni 2018 seinen beiden MotoGP-Startplätze an das Petronas-Yamaha-Team abtreten. Jetzt konzentriert er sich auf die zwei kleineren WM-Klassen, auch bei der Moto2-Rückkehr setzt er auf KTM.

«Aber nach der Pause müssen wir in der Moto2-Klasse erst wieder neu Fuß fassen. Wir treten 2019 mit dem erst 23-jährigen Jake Dixon und Xavier Cardelús an. 2020 möchten wir auch in der Moto2 wieder um den Titel fighten», sagt Maria José Ibanez, der Finanzchef und General Manager des SAMA Qatar-Ángel Nieto-Teams.

«Dixon ist erst 22 Jahre alt, er ist ein schneller Fahrer, aber wir müssen ihm Zeit geben. Deshalb hat er einen Zwei-Jahres-Vertrag bekommen», sagt Martinez.

Vier Jahre lang trat die Truppe von Jorge «Aspar» Martinez nicht in der mittleren Klasse an, in der für «Aspar» bereits 2002 Fonsi Nieto Vizeweltmeister in der 250-ccm-Klasse wurde. 2004 wurde diese Leistung von Sebastián Porto, 2008 von Álvaro Bautista und 2010 in der Moto2-Klasse von Julián Simón wiederholt. 2014 traten zuletzt Jordi Torres und Nico Terol auf Suter für Martinez in der Moto2-Klasse an. Das Ángel Nieto Team feierte bisher 31 Siege und insgesamt 115 Podestplätze in der mittleren Klasse.

«Wir sind von 2010 bis 2014 in der Moto2-Klasse gewesen. Immer auf Suter», schilderten Gino Borsoi und Jorge Martinez im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «2014 haben wir mit Torres auf dem Sachsenring gewonnen, mit Nico Terol in Austin, Aragón und Valencia.»

Dann verbesserte sich Borsoi: «Im Frühjahr 2010 sind wir zuerst ein Rennen mit dem italienischen RSV-Motorrad mit Stahlrahmen gefahren.» Nach dem raschen Umstieg auf Suter wurde Julián Simón hinter Toni Elias (Moriwaki) noch Vizeweltmeister.

In der 125er-WM gewann das Martinez-Team auf Aprilia vier Weltmeistertitel – mit Bautista 2006, Talmacsi 2007, Simón 2009 und Terol 2011. Den letzten Weltmeistertitel für das Martinez-Team gewann Raúl Fernandez 2018 – in der CEV Repsol-Junioren-WM.

In der MotoGP-Klasse war das Aspar-Team 2012 und 2013 mit Aprilia ART im Einsatz, dann zwei Jahre mit den Open-Class-Honda, danach drei Jahre lang mit Ducati. Álvaro Bautista gehörte 2018 immer wieder zu den besten Privatfahrern.

«Unser Ziel ist es, in allen Kategorien siegreich zu sein und wieder eines der erfolgreichsten Teams weltweit zu werden»», sagt Martinez, der als Fahrer vier WM-Titel gewonnen hat und beim Valencia-GP 2019 in die virtuelle «Hall of Fame» der GP-Legenden aufgenommen wird.

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