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Domi Aegerter: Nach 43 Jahren Punkte für MV Agusta

Von Oliver Feldtweg
Domi Aegerter (77) vor Bo Bendsneyder auf der NTS, der ihn noch überholte

Domi Aegerter (77) vor Bo Bendsneyder auf der NTS, der ihn noch überholte

Auch wenn der GP-Einsatz von MV Agusta bei Forward nur ein müder Abklatsch der glorreichen Vergangenheit mit Agostini ist: In Texas heimste Aegerter 2 Punkte ein.

Auf dem Circuit of the Americas hatte Dominique Aegerter mit Platz 7 schon 2018 sein bestes Ergebnis erreicht. Jetzt heimste er die ersten GP-Punkte für MV Agusta seit 43 Jahren ein. Domi Aegerter bestritt in Texas seinen 200. Grand Prix, sein Debüt erlebte der 28-jährige Rohrbacher beim Portugal-GP 2006 in der Klasse bis 125 ccm im Caponera-Aprilia-Team, das in diesem Jahr mit KTM und Jaume Masia sowie Andrea Migno in der Moto3-WM um den Titel kämpft.

Übrigens: Bisher haben erst vier Schweizer die Anzahl von 200 GP-Teilnahmen erreicht oder überschritten: Bruno Kneubühler, Stefan Dörflinger und Tom Lüthi, der es in Austin auf 250 Grand-Prix-Einsätze gebracht hat.

Von der letzten Reihe auf dem Grid startete Dominique Aegerter im dritten Saisonlauf eine sehenswerte Aufholjagd. Der 28-jährige Rohrbacher kämpfte sich durch das Feld und landete schließlich zum ersten Mal in dieser Saison in den Top-15, wenn auch nach 18 Runden mit einem Rückstand von 27,4 Sekunden auf den Sieger Tom Lüthi. Der 14. Rang mit bedeutete gleichzeitig auch die ersten Moto2-WM-Punkte für das immer noch junge Projekt mit dem klangvollen Namen der italienischen Edelmarke.

«Dieses Rennen war bereits mein 200. Grand Prix. Ich fühle mich schon ein bisschen alt. Nein, Spaß beiseite, ich hoffe, ich kann noch viele Grand Prix weitere fahren. Austin war dieses Mal ein komisches Wochenende. Wir sind am Freitag gut gestartet. Das Team hat wieder neue Teile gebracht. Daher mussten wir einiges ausprobieren. Am Samstag hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, da das dritte Training sprichwörtlich ins Wasser fiel. Hinzu kam ein kleines technisches Problem im Qualifying, weshalb wir von ganz hinten starten mussten. Ich hatte aber einen guten Start, und das Team hat mir ein fast perfekt vorbereitetes Bike hingestellt. Ich fühlte mich sehr wohl und konnte mich gut nach vorn kämpfen.»

«Während der gesamten Distanz habe ich keine Fehler gemacht und bin schließlich auf Platz 14 gelandet. Ich freue mich und bin sogar ein bisschen stolz darauf, dass ich MV Agusta bei ihrer Rückkehr nach 42 Jahren in den Grand-Prix-Sport die ersten Punkte gebracht habe. Mit unserem Rückstand von 27 Sekunden auf die Siegerzeit kann ich halbwegs gut leben. Doch wichtiger sind die ersten Punkte für dieses Projekt. Das war unser Ziel.»

«In den Pausen zwischen den Rennen arbeitet das Team immer fleißig mit den Ingenieuren zusammen, um das Bike ständig zu verbessern. Das ist wirklich motivierend, dass beide Seiten voll hinter diesem Projekt stehen. Ich kann daher das nächste Rennen kaum erwarten. Im Anschluss an den Jerez-Grand-Prix haben wir einen Test, der uns sicher helfen wird, weiter voranzukommen. Manchmal sind wir gar nicht mehr so weit weg von den anderen.»

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