Marcel Schrötter gibt zu: «Zwei schlechte Manöver»
Marcel Schrötter jagte seinen Teamkollegen Tom Lüthi
Die ersten drei Moto2-Rennen des Jahres nahm Marcel Schrötter von den Startplätzen 1, 2 und 1 in Angriff. Dann brachte Einheitsreifenausrüster Dunlop einen neuen, breiteren Hinterreifen nach Jerez, der auch in Le Mans zum Einsatz kam.
«Er macht unseren beiden Fahrern ernsthafte Probleme», sagte Intact-Technical-Director Jürgen Lingg. «Wir probieren beim Set-up alle Möglichkeiten, aber Tom und Marcel haben damit gewaltig Mühe.»
Während Lüthi von Startplatz 2 bis auf Rang 6 zurückfiel, fuhr Schrötter im Rennen von Startplatz 10 auf Position 8 nach vorne.
«Wir hatten den neuen Reifen bei den Wintertests mal zum Probieren, sind damit aber nur einige Runden gefahren», erzählte Schrötter, der in Katar und Texas mit den Plätzen 3 und 2 glänzte. «Ich hatte nach Jerez eine Verletzung, mit der ich mich aber einigermaßen gut zurechtgefunden habe. Ich nahm normale Schmerztabletten und kam auch gut über die Distanz, sonst wäre ich nicht in der vorletzten Runde meine schnellste Zeit gefahren. Aber ich musste beißen. Ich kann nicht genau sagen, wie viel vom Reifen und wie viel von der Verletzung kommt. Wir müssen uns mit dem Reifen verbessern, ich verliere zu viel am Kurvenausgang. Als ich auf Lüthi auflief hätte ich schneller können und dachte mir, dass ich vorbei muss. Aber am Kurvenausgang war ich zu weit weg und hatte keinen Windschatten. Trotzdem habe ich es zweimal versucht – das waren zwei schlechte Manöver, dadurch kamen die Verfolger wieder heran.»
Der 26-Jährige weiter: «In der letzten Runde wollte ich attackieren, dann kam aber der Bastianini, weil ich die Türe nicht zugemacht habe, weil ich nach vorne wollte. Das ist bitter, der sechste Platz wäre auf jeden Fall drin gewesen. Das wäre den Umständen entsprechend ganz okay. Wir holen aus der schwierigen Situation einigermaßen was raus, müssen aber wieder dahin kommen, wo wir die ersten Rennen waren.»
Schrötter fehlten im Ziel 10,475 sec auf Sieger Alex Marquez (Marc VDS), in der Weltmeisterschaft ist er nach fünf von 19 Rennen mit 56 Punkten Fünfter. Marquez und Jorge Navarro liegen nur fünf und acht Punkte vor ihm. Besonders ärgerlich: WM-Leader Lorenzo Baldassarri stürzte, mit dem achten Platz konnte der Kalex-Pilot aber nur acht Punkte aufholen.