Marcel Schrötter (15.): «Wir sind viel zu weit weg»
Marcel Schrötter in Montmeló: Platz 15 am Freitag
Für den aktuellen WM-Fünften Marcel Schrötter begann der siebte Grand Prix der Saison denkbar ungünstig. Zunächst kostete ein früher Sturz im ersten Training, der zum Glück harmlos ausging, wertvolle Zeit. Am Nachmittag bei deutlich wärmeren Temperaturen konnte der 25-jährige deutsche Kalex-Moto2-Pilot kein Vertrauen für seine Rennmaschine finden. Schrötter landete mit 1:45,250 min aus dem FP1 auf dem 15. Gesamtrang.
«Es ist zum Verzweifeln. Wir stehen eigentlich wieder genau dort, wo wir vor ein paar Wochen waren. Wir verstehen einfach nicht, was wir machen sollen, weil ich mich in vielen Dingen unglaublich schwertue. Das FP1 hat gar nicht so schlecht begonnen. Doch dann ist dieser dumme Sturz dazwischengekommen. Die Streckenverhältnisse waren noch nicht soweit, um gleich mit dem härteren Vorderreifen rauszugehen. Ich weiß aber nicht, ob das die Ursache dafür war. Wir wollten die weicheren Reifen sparen. Es war auf jeden Fall komisch, obwohl der Belag an manchen Stellen ein bisschen wellig ist. Vielleicht habe ich in diesem Moment einen kleinen Buckel erwischt, weshalb das Vorderrad eingeklappt ist. Dieser Zwischenfall hat uns leider viel wertvolle Trainingszeit gekostet. Es ist natürlich immer blöd und es tut mir auch leid für mein Team, auf diese Weise das Wochenende begonnen zu haben. Die zweite Session verlief leider auch sehr zäh. Die Abstände sind zwar erneut sehr eng, wir sind nur 0,5 Sekunden hinter der Spitze, doch die Platzierung ist ernüchternd. Wir sind viel zu weit weg. Der Rückstand kann sich aber morgen schnell ändern. Vom Gefühl mit dem Motorrad bin ich ganz weit weg von dem, was ich mir vorstelle. Egal was wir versuchen, es ändert sich einfach nichts.»
Schrötter nachdenklich: «Im Moment stehen wir irgendwo, sodass ich überhaupt nicht dazu in der Lage bin, zu pushen. Sobald ich es versuche, passieren Fehler, weil mir das Motorrad kaum Feedback gibt. Wir müssen daher den Freitag genau analysieren und uns am Samstag trauen, einmal etwas ganz anderes zu wagen. So brauchen wir gar nicht weiterzumachen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns verbessern, weil es eben so eng zugeht. Anderseits bin ich über die Situation ein wenig verwundert, weil es noch nie so extrem war wie heute Nachmittag. Hinsichtlich meiner Fussverletzung habe ich sicher keine Beeinträchtigung mehr. Daher sollte ich eigentlich 100 Prozent geben können. Doch ich kann es nicht, weil es das Motorrad nicht zulässt. Es fällt mir unglaublich schwer, mich ans Limit heranzutasten. Ich erreiche sehr schnell ein Level und spüre bald ein gewisses Limit vom Motorrad her. Daher müssen wir grundlegend neue Ideen finden und ausprobieren.»