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FIM Awards Monaco: Die perfekte Location – für was?

Von Günther Wiesinger
Die FIM Awards Ceremony in Monte Carlo

Die FIM Awards Ceremony in Monte Carlo

Die FIM bezeichnete Monte Carlo als perfekte Location für die Generalversammlung und die «FIM Awards». Liegt das an der Prunksucht der Funktionäre? Oder lieben die Glücksritter die Nähe der Casinos?

Die FIM hat zwar 1992 alle kommerziellen Rechte an der MotoGP-Weltmeisterschaft verkauft und irgendwann auch die Rechte an der Superbike-WM, Motocross-WM, am Motocross der Nationen und so weiter, aber die reiselustigen FIM-Funktionäre treffen sich trotzdem gern an illustren Orten für ihre Generalversammlung. Sie fand Ende vergangener Woche in Monte Carlo statt, am Sonntagabend wurde dann noch die «FIM Awards Ceremony», also die Ehrung der zahlreichen Weltmeister vorgenommen, von denen aber die meisten nicht erschienen, schon gar nicht die wirklich prominenten.

Die FIM sprach trotzdem von einer «glitzernden Zeremonie» und bezeichnete Monaco als «perfekte Location», der Weltverband sprach von einem «riesigen Erfolg» mit 600 Gästen.

Die halbwegs vernünftigen Funktionäre würden sich statt dieses Pomps lieber mehr Unterstützung der Nachwuchsfahrer wünschen. Doch das von der Dorna für diese Zwecke bezahlte Geld (120.000 US-Dollar im Jahr) ist zum Beispiel beim DMSB fast 20 Jahre lang in bis heute in fragwürdigen Kanälen versickert. Auch Präsident Stuck hat offenbar nicht die geringste Interesse an einer Aufklärung dieses Skandals. Solche Kalamitäten muss man aussitzen. Man kennt das aus der Politik.

Vor Vertretern aus 111 Landesverbänden traten bei den «Awards» gestern Motorrad-Legenden auf, dazu ehrwürdige FIM-Mitglieder, sofern es solche gibt, Veranstalter und Abgesandte von Teams und Herstellern sowie Sponsoren, denn die FIM (sie bekommt allein von der Dorna für MotoGP und SBK ca. 8 Millionen US-Dollar im Jahr) brauchte für diesen Event auch Sponsoren von Hertz bis zu Tissot.

Man muss ja auch bei der FIM wissen, wem die Stunde geschlagen hat.

MotoGP-Weltmeister Marc Márquez entschuldigte sich, Bruder Alex zeigte sich als Moto2 World Champion, auch Superbike-Star Johnny Rea war zugegen. Und bei manchen Athleten fragte man sich, ob sie das unter einem dunklen Anzug verstanden, wenn sie sich in kariertes hellbraunes Tuch hüllten und sich bei diesem modischen Fauxpas noch trotzig in die erste Reihe stellten.

Unter den Champions sahen wir auch die sechsfache TrialGP-Frauen-Weltmeisterin Emma Bristow und die frisch dekorierte FIM Frauen Motocross-Weltmeisterin Courtney Duncan aus Neuseeland.

Der 15-jährige Jesper Knudsen aus Dänemark hat die Speedway Jugend Weltmeisterschaft gewonnen, der 14-jährige Italiener Valerio Lata die 85-ccm-Junioren-Motocross-WM, Bradley Freeman wurde aus EnduroGP und E1 World Champions ausgezeichnet, Toni Bou als TrialGP-Weltmeister und FIM X-Trial World Champion.

Es wurden auch echte und vermeintliche Legenden ausgezeichnet, von Max Biaggi über Enduro-Held Juha Salminen, Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, bis zu einem gewissen Rob Rasor (er gilt als FIM Family Legend) und dem ehemaligen FIM-Generalsekretär Guy Maitre, dessen besonderes Verdienst es wohl ist, Jorge Viegas bei seiner Präsidentschaftkandidatur 2018 tatkräftig unterstützt zu haben.

Und während dieser langatmigen Zeremonie hofften die Gäste inständig, dass die einfallsreichen FIM-Funktionäre nicht bald weitere umstrittene und irrwitzige Weltmeisterschaften erfinden, um noch mehr Lizenzen- und Veranstaltergebühren abkassieren zu können.

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