Lorenzo Baldassarri will weiter eine MV Agusta fahren
Lorenzo Baldassarri hat schon eine MV Agusta-Lederkombi
In der Moto2-WM 2019 war Lorenzo Baldassarri mit drei Siegen in den ersten vier Rennen einer der Top-Piloten dieser Kategorie und zeitweise ein WM-Anwärter, doch mit nur drei WM-Punkten in diesem Jahr stand der 25-Jährige bei keinem Team auf der Wunschliste für 2022.
Dass der Italiener bei seiner Suche nach einer Alternative auch im Paddock der Superbike-WM Ausschau halten würde, war naheliegend. Denn mit Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Andrea Locatelli und Dominique Aegerter haben die letzten vier Weltmeister der Supersport-WM ihre Wurzeln in der Moto2-Klasse.
Baldassarri fuhr 2021 für das Team MV Agusta Forward Racing, doch das hat nichts mit dem Supersport-Team von Andrea Quadranti zu tun, mit dem Baldassarri am Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche auf dem Circuito de Jerez testete. Nach einer Saison als «Corse Clienti» bekommt das MV-Agusta-Team des Tessiners für nächstes Jahr die Bezeichnung «Reparto Corse» zurück, das steht für das offizielle Werksteam.
Zum Einsatz kam eine MV Agusta F3 mit 800 ccm.
«Ich möchte mich bei Andrea Quadranti und MV Agusta für diese Möglichkeit bedanken. Mir hat der Test Spaß gemacht und es hat mir geholfen, das Bike und die Reifen besser zu verstehen», sagte Baldassarri bei WorldSBK. «Dieses Jahr war für mich nicht einfach. Es fing gut an und wurde immer besser, doch die zweite Saisonhälfte war schlimm, deshalb war so ein Test umso wichtiger für mich. Mit dem Supersport-Bike spürt man die Reifen besser. Es macht Spaß, wenn am Kurvenausgang das Hinterrad durchdreht und das Bike beginnt zu rutschen. Auch auf der Bremse bewegt es sich mehr als eine Moto2-Maschine. Es ist anders, aber es macht Laune.»
Quadranti wird 2022 mindestens zwei Fahrer einsetzen, Niki Tuuli und Bahattin Sofuoglu gelten als gesetzt. Ein drittes Motorrad für den bekannten Baldassarri ist möglich.
«Ich bin ein Fahrer, der immer den Sieg will. Umso schwieriger war die abgelaufene Saison, in der ich nicht richtig attackieren konnte und im Kopf nicht okay war. Ich brauche eine andere Herausforderung, einen anderen Job», sagte der Italiener über seine Motivation. «Meine Liebe zu Motorrädern ist ungebrochen und dies hier könnte eine Möglichkeit sein. Die Superbike- und Supersport-WM sind schnelle Serien und mir würde es Freude machen, dort um Siege mitfahren zu können.»