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Remy Gardner: Was er bei Poncharal und Ajo lernte

Von Manuel Pecino
MotoGP-Rookie Remy Gardner blickt im ersten Teil des Interviews mit SPEEDWEEK.com auf seine lehrreichen Moto2-Jahre in den Teams von Hervé Poncharal und Aki Ajo zurück.

Der Name Gardner ist im Motorradsport nicht irgendein Name. Wayne Gardner zählt für die GP-Hardcore-Fans sicherlich zu den Mythen. Seine radikale Fahrweise – alles oder nichts – hinterließ bleibenden Eindruck. Heute geht es aber nicht um Wayne, sondern um seinen Sohn Remy.

Mit 23 Jahren tat es der Junior seinem Vater und 500-ccm-Champion von 1987 gleich und kürte sich zum Weltmeister in einer GP-Klasse. Der Moto2-Titelgewinn öffnete Remy das Tor zur MotoGP, wo er 2022 mit KTM Tech3 Factory Racing seine Debüt-Saison bestreitet. Er kehrt also in das französische Team zurück, das er aus zwei gemeinsamen Moto2-Jahren sehr gut kennt: Auf dem Tech3-Eigenbau-Chassis Mistral 610 landete der Australier 2017 und 2018 auf den WM-Rängen 21 und 19.

«Ich war schon zwei Jahre bei Hervé [Poncharal] und es ist schön, dass ich das Team und alles schon kenne. Das macht den Wechsel sehr viel einfacher, das ist klar», bestätigte Remy Gardner im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Die Ergebnisse waren nicht großartig, aber ich glaube, dass diese zwei Jahre nötig waren.»

«Ich habe sehr viele schlechte aber auch sehr viele gute Erinnerungen an die Zeit mit Tech3, vor allem an unser zweites gemeinsames Jahr. Ich brach mir das Bein, kam zurück und schaffte es in die erste Startreihe. Wir kämpften in den meisten Rennen um Top-10-Plätze, was ziemlich beeindruckend war, glaube ich. Die zweite Hälfte des Jahres war wirklich gut», erinnert sich Remy.

«Ich lernte, wie ich das Bike fahren musste, auch wenn es wahrscheinlich nicht auf dem Level war, wo Kalex oder die anderen Hersteller standen. Ich lernte so aber, wie ich mehr aus dem Motorrad herausquetsche und die Probleme umfahre. Ich denke, all diese Jahre und diese Erfahrungen trugen definitiv dazu bei, dass ich 2021 Weltmeister wurde», ergänzte der 23-jährige Gardner, der nach einem Trainingsunfall aktuell mit der Reha an seinem operierten Handgelenk beschäftigt ist.

Remy, blicken wir noch einmal auf das Vorjahr zurück: Hättest du erwartet, dass es nach dem Wechsel ins Team von Aki Ajo 2021 mit dem Titel klappen würde? Es war dein sechstes Jahr in der Moto2-Klasse.

Ich hatte nicht wirklich erwartet, Weltmeister zu werden. Du willst aber immer daran glauben und bis zum Schluss kämpfen – und ich schaffte es.

Wie hast du dich als Fahrer verändert? Und wie wichtig war es, zum Team von Weltmeistermacher Aki Ajo zu stoßen?

Aki ist sehr gut darin, ein Team zu strukturieren. Die Leute, die dort für ihn arbeiten, sind sehr fokussiert. Es funktioniert immer sehr gut mit der Führung. Ich glaube, das Team holt wirklich das Beste aus den Fahrern heraus – und er ist üblicherweise gut darin, die richtigen Fahrer auszuwählen. Das alles zusammen und die Tatsache, dass man als Fahrer voneinander lernt, trägt zur Entwicklung des Teams bei.

Was mich selbst angeht, würde ich sagen, dass ich ein bisschen ruhiger wurde, was meine Emotionen betrifft. Aki sorgte für eine ruhige Energie in der Box, vor allem auf meiner Seite. Ich brüllte mit meinem Crew-Chief nie. Es war immer entspannt. Wenn es ein Problem gab, dann sprachen wir darüber und das war’s. «Denke darüber nach und gehe dann den nächsten Schritt nach vorne. Und lass die Emotionen nie die Überhand gewinnen.»

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