Jorge Martinez: Warum er Jake Dixon den Titel zutraut
Das GASGAS-Aspar-Team 2023: Yamanaka, Alonso, Dixon und Guevara
Der spanische Teambesitzer Jorge «Aspar Martinez» hat 2020 die Moto3-WM mit Albert Arenas auf KTM gewonnen und 2022 mit Izan Guevara in der zweiten Saison mit GASGAS. Dazu kommen fünf Titelgewinne als Teamchef in der 125er-WM mit Fahrern wie Bautista, Talmacsi und Terol, der jetzt neu als Teammanager im Aspar-Team agiert, weil Gino Borsoi zu Pramac-Ducati gewechselt hat.
Aber Jorge Martinez, als Fahrer selbst viermal Weltmeister, hat noch nie eine Weltmeisterschaft in der Mittelgewichtsklasse (bis Ende 2009 mit 250 ccm-Zweitaktern, ab 2010 die Moto2-Viertakter) für sich entschieden. Julián Simon war zum Beispiel 2010 in der ersten Moto2-Saison auf der Suter MMX2 im Aspar-Team immerhin Vizeweltmeister.
Während das GASGAS-Team in der Moto3-WM nach zehn Saisonsiegen 2022 die Plätze 1 und 2 mit Guevara und Garcia beschlagnahmt hat, mussten sich Jake Dixon und Albert Arenas auf den Moto2-GASGAS im Vorjahr mit den WM-Gesamträngen 6 und 12 begnügen.
Doch der 60-jährige «Aspar» Martinez, der für die WM-Klassen Moto3, Moto2 und MotoE insgesamt zwölf Profi-Rennfahrer beschäftigt, rechnet sich für 2023 auch in der Moto2-Klasse einiges aus.
«Meiner Meinung nach wird Jake Dixon 2023 sehr stark sein», ist Martinez im Interview mit SPEEDWEEK.com überzeugt. «Er hat im Vorjahr sehr große Fortschritte gemacht. Jake ist ein großes Talent, er ist sehr schnell. Bei ihm habe ich eine große Veränderung festgestellt, als er 2022 nach zwei Jahren von Petronas-Team zu uns zurückgekommen ist. Er geht jetzt mit der richtigen Mentalität ans Werk. Es ist für einen Fahrer extrem wichtig, dass er versteht, was wichtig ist in seinen Job. Jake hat jetzt 100-prozentiges Selbstvertrauen – zum Motorrad, zum Team und zu sich selbst. Als er zu mir ins Team gekommen ist, hatte er viele Zweifel, er wirkte verunsichert. Er wusste nicht, welche Änderungen am Motorrad er wollte und brauchte. Jetzt hat er viel Vertrauen.»
Jorge Martinez weiß, dass man den Fahrern Zeit geben muss. «Aber die jungen Fahrer selbst wollen ja die Kategorie viel zu schnell wechseln», seufzt er. «Sie eilen durch die Klassen Moto3 und Moto2, denn es zählt nur noch die MotoGP. Das ist ein großes Problem, auch für die Teams in den kleinen Klassen.»
Von der MotoGP träumte nämlich auch Jake Dixon, als er sich 2021 ohne Moto2-Erfolge Hoffnungen auf einen MotoGP-Platz im RNF-Team von Razlan Razali für 2022 machte, als er dort einmal als Ersatzfahrer einen MotoGP-Einsatz erlebte – beim Silverstone-GP.
Jorge Martinez hat seinen Schützling Albert Arenas für 2023 dem Red Bull-Ajo-Team überlassen. Und er traut dem Ex-Weltmeister auch in der Moto2 einiges zu. «Albert kann 2023 für positive Überraschungen sorgen, davon bin ich überzeugt.»
Übrigens: Der Spanier Jorge Martinez hat in den GP-Klassen Moto3 und Moto2 für die kommende Saison drei Ausländer unter Vertrag.
In der Moto3 den 16-jährigen Kolumbianer David Alonso (er gewann den Red Bull Rookies-Cup 2021) sowie den Japaner Ryusei Yamanaka. Und in der Moto2-WM fährt neben Moto3-Weltmeister Izan Guevara der Engländer Jake Dixon, der sich 2022 stark verbessert zeigte und in 20 Rennen sechs dritte und zwei vierte Plätze eroberte.
Die Titelgewinne von Aspar Martinez als Teambesitzer
2006
Álvaro Bautista, Aprilia, 125 ccm
2007
Gabor Talmacsi, Aprilia, 125 ccm
2009
Julián Simón, Aprilia, 125 ccm
2011
Nicolas Terol, Aprilia, 125 ccm
2020
Albert Arenas, KTM, Moto3
2022
Izan Guevara, GASGAS, Moto3
Junioren-WM
2018: Raúl Fernández
2020: Izan Guevara
2021: Daniel Holgado
Jorge Martinez: Seine Titelgewinne als Fahrer
1986: 80 ccm, Derbi
1987: 80 ccm, Derbi
1988: 80 und 125 ccm, Derbi