Tom Lüthi: Comeback frühestens im August?
Tom Lüthi beim Test in Valencia
Drei Tage nach dem schweren Sturz von Moto2-Pilot Tom Lüthi (26) hat das Interwetten-Paddock-Team eine Art Nachrichtensperre verhängt. Der WM-Vierte hatte sich nach einem Abschuss von Ratthapark Wiliairot links mehrere Brüche an der Schulter, am Oberarm und Ellbogen zugezogen. Augenzeuge Sandro Cortese vermutet, Tom Lüthis Arm sei beim Crash zwischen Hinterrad und Schwinge eingeklemmt worden.
Während Schweizer Medien noch immer die Frage erörtern, ob Tom Lüthi bis zum Saisonauftakt am 7. April einsatzfähig sein wird, ist den Teamverantwortlichen Daniel M. Epp und Terrell Thien längst bewusst, dass Tom Lüthi voraussichtlich zumindest für die erste Saisonhälfte ausfallen wird.
Momentan wird als möglicher Comeback-Termin ein Rennen im August erörtert – Indy am 18. August oder Brünn eine Woche später am 25. August.
Teambesitzer Dani Epp will sich momentan nicht festlegen. «Aber wir reden bei der Genesungszeit von Monaten und nicht von Wochen», stellte der Schweizer fest. «Wichtig ist, dass Tom mit grosser Wahrscheinlichkeit keine bleibenden Schäden davontragen wird.»
Epp beteuert, man habe bei der Suche nach einem Ersatzfahrer keine Eile. Aber der 20-jährige Bayer Marcel Schrötter ist bereits am Freitag angefragt worden, ob er eine halbe Saison bei Interwetten einspringen könne. Schrötter hat 2010 im Team «TT Motions Event Racing» von Thien bereits eine 125-ccm-GP-Saison auf Honda absolviert – quasi als Teamkollege und Boxennachbar von Lüthi.
Zur Frage eines möglichen Ersatzfahrers will sich Dani Epp vorläufig nicht äussern. «Es gibt nichts Neues. Wir haben keine Eile.» Mehr liess sich der Teamchef, der sich seit 2002 um den Schweizer Rennfahrer kümmert, am Sonntag nicht entlocken.
Schrötter und dessen Berater Michael Bartholemy haben das Angebot von Interwetten-Paddock ausgeschlagen. Denn am morgigen Montag (18. Februar) soll in Jerez ein Ein-Jahres-Vertrag mit dem SAG-Team von Edy Perales unterzeichnet werden.
Lüthis Verletzung bedeutet auch einen Rückschlag für die Firma Suter Racing Technology. Der Berner galt für Suter nach dem Klassenwechsel von Marc Márquez als grosser Hoffnungsträger für die Moto2-WM. Ohne Lüthi wird es für Suter schwierig, zum vierten Mal hintereinander die Moto2-Konstrukteurs-WM zu gewinnen.