Mika Kallio: «Ich habe einfach die Augen zugemacht»
Mika Kallio hat sieben GP-Siege in der 125-ccm-Klasse und fünf in der 250-ccm-Klasse (immer auf KTM) errungen, in Brünn glänzte der 30-jährige Finne erstmals mit einem Triumph in der Moto2-Weltmeisterschaft. Bei seinem 43. Start in dieser Kategorie.
Seit Donington Park 2008 hat Kallio nicht mehr gewonnen, doch beim GP von Tschechien spielte der Kalex-Pilot aus dem Team Marc VDS Racing sein ganzes Können und seine Kaltschnäuzigkeit aus.
«Mir fehlen die Worte, es ist unglaublich», zeigte sich der WM-Vierte (erst ein Nuller in der Saison 2013) sichtlich hingerissen. «Wir waren das ganze Wochenende in allen Trainings konstant vorne. Im Rennen habe ich gepusht, so stark ich konnte. Ich war schon vor dem Start sehr zuversichtlich. Ich wusste, ich kann über die Distanz einen hohen Speed fahren. Ich wollte gut starten und mich in der Spitzengruppe einklinken; das war mein Plan. Es ist mir gelungen, 20 Runden lang einen guten Rhythmus zu bewahren. Ich bin happy.»
Kallio hat in den Trainings oft Mühe, er ist kein grosser Selbstdarsteller, deshalb wackelte sein Platz bei Marc VDS Racing, junge Helden wie Luis Salom stehen dort auf der Wunschliste. Scott Redding wechselt 2014 von Marc VDS zu Gresini-Honda in die MotoGP, er wird durch Esteve «Tito» Rabat ersetzt.
«In den letzten Runden gab es einen kleinen Kampf gegen Tom Lüthi. Ich habe ihn ein paar Runden verfolgt und geschaut, wo ich ein Überholmanöver riskieren kann. Ich war in den letzten zwei Runden überall am Limit. Ich fand eine Stelle, wo ich besser war – und überholte ihn. Auch Nakagami war dicht hinter mir. Ich habe mich nie umgedreht. Ich habe einfach die Augen zugemacht.»
Jetzt ist Mika Kallio gespannt auf den Silverstone-GP. «Brünn war schon immer eine gute Piste für mich. In Silverstone hatte ich in den letzten Jahren immer Mühe. Warten wir ab, wie es jetzt dort läuft für mich. Ich denke, dieser Sieg wird uns Auftrieb geben. Wir werden auch in England gut abschneiden.»
Mika Kallio hat noch ein reizvolles Ziel für 2013. Sein künftiger Teamkollege Rabat liegt in der WM als Dritter nur noch sieben Punkte vor ihm.