Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Dominique Aegerter: «Rang 5 bringt nur elf Punkte»

Von Matthias Dubach
Dominique Aegerter gegen Tito Rabat (80): Hinter dem Spanier konnte der Schweizer entspannter fahren

Dominique Aegerter gegen Tito Rabat (80): Hinter dem Spanier konnte der Schweizer entspannter fahren

Beim Silverstone-GP büsste der Schweizer nur 2,226 sec auf Moto2-Sieger Scott Redding ein. Aegerter befand sich danach in der Gefühlswelt zwischen Tisch und Bank.

Vor einer Woche hatte Dominque Aegerter in Brünn mit Rang 13 das schwächste Ergebnis der Saison eingefahren, die Stimmung im Team Technomag-carXpert sank auf einen Tiefpunkt. Aber eine Aussprache mit allen Beteiligten liess die Crew vor dem Silverstone-GP wieder zusammenrücken und der Schweizer konnte mit dem fünften Platz im Rennen in die Top-5 der Moto2-Elite zurückkehren. Aber Aegerter wirkte nicht besonders glücklich. «Es ist schwierig zu sagen, ob ich enttäuscht bin… Klar, ich bin in den Top-5. Aber mein Saisonziel sind diese Top-5, wenn Lüthi und Nakagami immer auf das Podest fahren, wird es nicht reichen», meinte der Suter-Pilot mit Blick auf die Tabelle, in der die Podestfahrer Takaaki Nakagami (noch 3 Punkte zurück) und Tom Lüthi (27 Zähler weniger als der Landsmann) aufrückten.

Aegerter war froh, in Grossbritannien eine Antwort auf die Brünn-Enttäuschung gefunden zu haben. «Ein grosses Dankeschön an alle, die mir geholfen haben, wieder einen Schritt vorwärts zu machen. Die Enttäuschung war in Brünn sehr gross gewesen, es hat einen grossen Rummel gegeben. Aber es haben alle zu mir gehalten und ich konnte mich wieder frisch konzentrieren. Mit Rang 8 im Qualifying und Platz 5 im Rennen habe ich sicher bestätigen können, dass ich wieder da bin.»

Der Rohrbacher weiss aber: Er braucht für das Saisonziel WM-Rang 5 mehr Podestplätze. «Das Podest ist immer ein wenig nahe, es nervt schon, dass es dann nicht richtig aufgeht. Die anderen wie Kallio und Espargaró haben schon Rennen gewonnen, aber die haben ich heute acht und zehn Sekunden hinter mir gelassen. Alle, die in der WM vor mir liegen, haben schon mehrere Podestplätze geholt. Ich bin der einzige, der nur eines hat. Klar, wenn ich immer Vierter werde bis zum Saisonende, würde es vielleicht reichen. Aber ein zweiter Rang bringt 20 Punkte, der fünfte den ich jetzt habe, bringt nur elf Punkte», sagte der 22-Jährige nachdenklich.

«Ich musste immer wieder aufholen»

Aber Aegerter holte seinen 27 Punkterang in Folge in der Moto2-WM, damit hat er in dieser Statistiken die ehemaligen Weltmeister Max Biaggi und Sito Pons überflügelt. «Es war sicher viel besser als letztes Wochenende. ich habe wieder wie in Indianapolis nichts auf die Spitze verloren, zwei Sekunden über die ganze Renndistanz. Ich habe einen gewohnt guten Start gehabt und konnte danach gut mitfahren, aber ich konnte nicht wirklich relaxt den anderen folgen. Ich war in jeder Runde voll am Limit, es war nicht einfach. Es war ein bisschen wie in Indianapolis, ich hatte zwei, drei Kurven, in denen ich immer ein bisschen verloren habe. Das musste ich immer wieder aufholen. Dann habe ich Mitte des Rennens einen kleinen Rutscher gehabt, da habe ich ein bisschen verloren. Aber danach kam Rabat von hinten, dann konnte ich wieder schneller fahren. Aber an ihm konnte ich auch nicht ganz dran bleiben. Danach bin ich zu weit weg gewesen, um noch zu attackieren. Das war schade.»

Besagter Esteve Rabat gehörte zu Beginn der Saison noch zu den direkten Rivalen von Aegerter, aber der Spanier droht auf seinem WM-Rang 3 zu enteilen. «Blöd ist auch dass Rabat als WM-Dritter wieder mehr Punkte gemacht hat und Kallio Sechster wurde. Wenn ich die Top-5 in der WM halten oder weiter nach vorne kommen will, müssen Podestplätze her, sonst werde ich zurückgereicht.»

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