Scott Redding: «Strategien nützen nicht viel»
Silverstone-Sieger Scott Redding
Scott Redding, in der Moto2-Weltmeisterschaft mit 38 Punkten Vorsprung auf Pol Espargaró an der Tabellenspitze, verfolgt für die restlichen sechs Rennen eine klare Strategie: Er will einfach am Schluss in der Tabelle vor dem spanischen Rivalen liegen.
Zuletzt in Silverstone siegte Redding in überragender Manier, Espargaró büsste als Achter 17 Zähler ein. Redding hat in dieser Saison drei Siege erbeutet; er will Grossbritanniens erster GP-Weltmeister seit Barry Sheene 1977 werden.
«Strategien funktionieren meistens nur in der Theorie, in der Praxis nicht», erklärte Redding (20) im Gespräch mit Motor Cycle News. «Solange ich bei den Rennen vor Pol ins Ziel kommen, werde ich mit dem Wochenende happy sein. «Ich muss auch ein Auge auf Esteve Rabat halten, er wird immer stärker. Ich möchte am liebsten noch zwei Rennen gewinnen. Dann sollte die Weltmeisterschaft mir gehören.»
Am Sonntag geht es in Misano um kostbare Punkte. Redding: «Die einzige Strecke, die ich überhaupt nicht mag, ist Valencia. Das liegt in erster Linie daran, dass ich dort so viel getestet habe und mich deswegen dort langweile. Ich wäre froh, wenn ich den Titel vorher sicherstellen könnte. Das wäre perfekt.»
Die Suche nach dem Crew-Chief
Redding fährt nächstes Jahr einen RCV 1000R-Production Racer von Honda in der MotoGP-Klasse – im Team von Gresini, als Teamkollege von Bautista. Aber sein englischer Crew-Chief Pete Benson wird ihn nicht dorthin begleiten. Benson arbeitet bereits seit 2010 bei Marc VDS in der Moto2 für den WM-Leader, man versteht sich blind.
Benson war Crew-Chief von Nicky Hayden bei Repsol-Honda, als der Amerikaner 2006 Weltmeister wurde. «Ich finde es enttäuschend, dass Peter nicht mit mir zu Gresini wechseln kann», erklärte Redding. «Ich hätte gern ein paar Techniker mitgenommen. Klar, Gresini hat sicher Spitzentechniker. Aber ich hätte gern ein paar bekannte Gesichter in der Box gehabt.»
Auch der langjährige Stoner-Crew-Chief Cristian Gabbarini hat bereits abgewinkt. Er hat eine führende Rolle als Renningenieur im HRC-Team, fungiert jetzt als Betreuer von Marc Márquez, sammelt Daten und hilft bei der Entwicklung der Honda RC213V mit.