MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Tom Lüthis Teamchef: «Seine beste Saison seit 2002»

Von Matthias Dubach
Tom Lüthi (vo.): In Valencia vor Dominique Aegerter (77), aber in der WM zwei Punkte zurück

Tom Lüthi (vo.): In Valencia vor Dominique Aegerter (77), aber in der WM zwei Punkte zurück

Interwetten-Teamchef Daniel M. Epp stellt das Saisonergebnis von Tom Lüthi über jenes von Dominique Aegerter, der WM-Fünfter wurde und nennt seine Gründe.

Nach drei Podestplätzen in Folge konnte Tom Lüthi seine starke Serie beim Moto2-Saisonfinale nicht weiter ausbauen. Der Schweizer schaffte es wegen seines siebten Rangs auch nicht, Landsmann Dominique Aegerter noch vom fünften WM-Rang zu verdrängen. Lüthi beendete seine durch die schwere Armverletzung stark beeinträchtigte Saison mit 155 Punkten auf Rang 6. Interwetten-Teamchef Daniel M. Epp stellte aber das Comeback über die nackten Zahlen. «Der beste Schweizer dieses Jahres wurde in der WM der zweitbeste. Das war die stärkste Saison von Tom seit Beginn unserer Zusammenarbeit 2002», meinte Epp gar, trotz des 2005 gemeinsam gefeierten 125-ccm-Weltmeistertitels.

Als Kampfansage an Aegerter wollte Epp seine Aussage aber nicht verstanden wissen. «Aber manchmal muss man bei der Beurteilung einer Sache aussergewöhnliche Ereignisse berücksichtigen. Die Schwere von Toms Verletzung war aussergewöhnlich, sie hat seine Karriere gefährdet. Dass er schon in Austin ein Comeback versuchte, war eine verrückte Aktion. Auch dass er in Jerez bereits wiede das Rennen führ, war grenzwertig. Ich bin sicher, dass Tom gestärkt aus dieser Saison herauskommt», erklärte Epp.

Lüthi selber nahm die Niederlage im Schweizer Duell gelassen hin. «Mehr als die zwei fehlenden Punkte stört mich, dass ich in diesem Rennen nicht um das Podest kämpfen konnte. Denn das war mein Ziel. Die Saison war schwierig genug. Klar wäre ich in diesem Rennen gerne noch weiter nach vorne gekommen, aber ich sah rasch, dass das aus eigener Kraft sehr, sehr schwierig wird. Da hätte bei ihm (Anm.: bei Aegerter) ein Fehler passieren müssen. Aber das ist am Ende egal, ich bin froh, dass diese Saison vorbei ist. Jetzt nehmen wir sofort die nächste Saison in Angriff, das ist das Wichtigste», meinte der Suter-Pilot.

Angesichts von drei Suter auf dem Podest mit Nico Terol, Jordi Torres und Johann Zarco kam Lüthi aber etwas ins Grübeln. «Drei Suter vorne, wie letztes Jahr im Regen. Damals waren es noch mehr, da wäre ich diesmal auch gerne vorne gewesen. Aber heute ging es einfach nicht. Ich hatte zu wenig Traktion aus dem Kurven heraus. Es lag an der Abstimmung, nicht an der Reifenwahl. Terol hatte den gleichen Reifen wie ich, Torres und Zarco hatten den anderen Hinterreifen. Aber es waren beide Reifenmischungen auf dem Podest, unsere Wahl war nicht falsch. Es war einfach eine Abstimmungsfrage. Manchmal braucht es wenig, um man ist nicht ganz vorne.»

Lüthi fiel zunächst aus den Top-Ten zurück und arbeitete sich danach wieder nach vorne: «Es war ziemlich wild da hinten, ich war aber oft das Opfer. Ich konnte nicht angreifen, ich wurde überholt. Deshalb ging es immer weiter zurück. Das war nicht gut, ich kam einfach nicht aus den Kurven heraus. Aber mit viel Kampf wurde es noch ein siebter Platz, der Kampf zum Schluss mit West war sehr unterhaltsam. Er hat sich ziemlich gewehrt…»

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