Rookie Sam Lowes: Am ersten Tag so schnell wie Terol!
Chassishersteller Speed Up kehrt nach einem Jahr Auszeit mit einem eigenen Team in die Moto2-WM zurück. Mit Supersport-Weltmeister Sam Lowes konnte Teambesitzer Luca Boscoscuro einen Hochkaräter verpflichten, der zunächst lange mit dem Tech3-Team verhandelte. Am Donnerstag beim Jerez-Test sass Lowes erstmals im Sattel einer Moto2-Maschine. «Ich war sehr nervös vor dem ersten Tag! Es gibt hier grosse Unterschiede zu meinem vorherigen Motorrad, es gibt Slick-Reifen, ein steifes Chassis, keine Elektronik, und so weiter.»
Aber als der 23-Jährige nach seiner ersten Ausfahrt den Helm vom Kopf zog, kam ein breites Grinsen zum Vorschein, Lowes raportierte seinen ersten Eindrücke sofort bei Loris Capirossi, der als Edeltestfahrer für Speed Up am Test teilnimmt. Lowes: «Ich war sehr positiv überrascht. Ich bin rausgefahren und habe sofort ein gutes Gefühl gefunden auf dem Bike. Nach der ersten Ausfahrt fühlte ich eine grosse Erleichterung, ich konnte tief durchatmen. Ich habe aber verstanden, dass es in diesem Feld nicht einfach wird. Aber ich weiss jetzt auch, dass ich hier einen guten Job machen kann.»
Der Neuzugang im italienischen Team liess am ersten Tag sein neues Arbeitsgerät in alle Richtungen verstellen. «Wir haben schon alles geändert. Es ging noch nicht um das perfekte Set-up, es war nur für mich selber, damit ich herausfinden kann, welche Änderungen sich wie auswirken. Wir haben auf gar nichts anderes geschaut. Am Freitag machen wir einfach mit der besten Idee weiter, die ich am Donnerstag für das Bike hatte.»
Der SSP-Champion bekam für die ersten Moto2-Fahrversuche ein 2013er Modell mit einigen kleinen Änderungen. «Am Freitagnachmittag werde ich das neue 2014er Modell probieren. Das neue Bike hat vorher Loris gefahren, er hat sich um grundlegende Einstellungen gekümmert. Er ist natürlich ein sehr erfahrener Fahrer. Es ist eine schöne Erfahrung, ihn in der Box zu haben, er ist auch ein netter Kerl», meinte Lowes zur Anwesenheit der zurückgetretenen MotoGP-Legende.
Speed Up verzichtete am Donnerstag auf die Publikation der Rundenzeiten von Lowes, Alessandro Nocco, Anthony West und Capirossi. Boscoscuro liess sich am Ende des Tages im Kontrollturm die Zeiten für teaminterne Zwecke notieren.
Lowes verriet gegenüber SPEEDWEEK.com, dass er lediglich 0,4 sec auf die Bestzeit von Tom Lüthi (Suter) einbüsste! «Ich war bei den Zeiten nur 0,4 sec hinter der Spitze. Ich bin 1:43,0 min gefahren, dieselbe Zeit wie Terol (Anm.: Nico Terol, zweifacher Saisonsieger 2013). Das war mich für eine sehr gute Zeit. Aber einfach wird es nächstes Jahr nicht, ich muss noch einen guten Rhythmus mit dem Motorrad finden.
Jerez-Test, Donnerstag 14. November, Moto2
1. Tom Lüthi (CH), Suter, 1:42,662 min (61 Runden)
2. Jordi Torres (E), Suter, 1:42,724 (78)
3. Mika Kallio (FIN), Kalex, 1:42,776 (69)
4. Takaaki Nakagami (J), Kalex, 1:42,959 (52)
5. Esteve Rabat (E), Kalex, 1:42,962 (101)
6. Nico Terol (E), Suter, 1:43,028 (81)
–. Sam Lowes (GB), Speed Up, 1:43,0 (offiziell nicht gelistet)
7. Sandro Cortese (D), Kalex, 1:43,592 (49)
8. Razlan Shah (MAL), Kalex, 1:43,667 (52)
9. Julián Simón (E), Kalex, 1:43,795 (77)
10. Xavier Siméon (B), Suter, 1:43,944 (71)
11. Johann Zarco (F), Suter, 1:44,158 (70)
12. Franco Morbidelli (I), Suter, 1:44,249 (83)
13. Louis Rossi (F), Kalex, 1:44,469 (65)
14. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:44,565 (86)
15. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:44,611 (102)
16. Alex Mariñelarena (E), Tech3, 1:44,804 (39)
17. Josh Herrin (USA), Suter, 1:44,877 (60)
18. Lorenzo Baldassarri (I), Suter, 1:45,175 (54)
19. Axel Pons (E), Kalex, 1:45,176 (55)
20. Luis Salom (E), Kalex, 1:46,061 (77)
21. Jonas Folger (D), Kalex, 1:46,119 (52)
22. Roberto Locatelli (I), Kalex, 1:46,328 (54)
Keine Zeiten gemeldet: Simone Corsi, Mattia Pasini, Ricky Cardús (alle FTR), Sam Lowes, Alessandro Nocco, Loris Capirossi, Anthony West (alle Speed Up)
Moto3
1. Jack Miller (AUS), KTM, 1:47,291 (80)
2. Karel Hanika (CZ), KTM, 1:47,827 (69)
3. Niklas Ajo (FIN), KTM, 1:47,860 (70)
4. Philipp Öttl (D), Kalex-KTM, 1:48,082 (55)
5. Danny Kent (GB), KTM, 1:48,128 (72)
6. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:48,228 (38)
7. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:48,793 (62)