Jonas Folger vor Test: «Mehr Freude als Nervosität»
Am Mittwoch in Jerez: Folger-Manager Cristian Llavero, Jonas Folger und sein neuer Crew-Chief Fausto Bencivenni (v. li.)
Auf der Piste von Jerez röhren Racing-for-Fun-Piloten um die Ecken, in den Boxen herrscht emsiges Treiben. Aber nur im vorderen Teil des Boxengebäudes, dort haben sich einige vom letzten Grand Prix in Valencia direkt angereisten Moto2- und Moto3-Teams eingerichtet. In vielen Boxen wird Lego für Erwachsene gespielt: Die Hersteller wie Kalex und Suter brachten viel neues Material nach Südspanien, die Motorräder werden am Vortag vor dem zweitägigen Test von Grund auf zusammengebaut.
Auch in der Box von Arguiñano & Gines Racing (AGR) werden zwei neue Kalex zusammengebaut. Als die beiden neuen Fahrer Jonas Folger und Axel Pons direkt vom Flughafen kommend ein erstes Mal in der Box vorbeischauen, stehen erst die nackten Chassis-Gerippe da. Folger kam mit WG-Mitbewohner Marcel Schrötter nach Jerez. «Ich bin mit Marcel hergeflogen, mit Axel und dem Teamkoordinator… wie heisst er nochmal? Ich muss mir einen Zettel machen!», lacht Folger, nachdem er seine neue Mannschaft und seinen Crew-Chief Fausto Bencivenni begrüsst hat. Das neue Umfeld wirkt auf den Moto2-Aufsteiger belebend: «Es ist ein tolles Gefühl. Nervös bin ich nicht, ich bin total locker. Ich freue mich einfach darauf, es ist mehr Freude als Nervosität. Nervös bin ich überhaupt nicht.»
Folger hat nun bei schönstem Wetter am Donnerstag und Freitag Zeit, sich auf die Moto2-Kalex mit 600 ccm und sein neues Team einzustellen. «Ich bin glücklich. die Mechaniker sind super drauf, sie machen einen guten Eindruck. Bisher habe ich noch mit keinem gearbeitet, sie sind alle neu für mich.»
Altbekannt ist hingegen Folgers Manager Cristian Llavero, der weiterhin an der Seite des 20-Jährigen sein wird und bei der Teamzusammenstellung tatkräftig mitredete. «Zwei Mechaniker sind neu ins Team gekommen, ausserdem wurden die vorher bestehenden Zuteilungen etwas durchmischt. Wir wollen aber nicht ins Team kommen und alles auf den Kopf stellen», meinte Llavero gegenüber SPEEDWEEK.com. Bencivenni ist trotz seines italienischen Namens Spanier, arbeitete zuvor im Gresini-Team in der Moto3-WM für Niccolò Antonelli. Zuvor war er bei Gresini auch in der Moto2-Abteilung tätig gewesen.
Folger und Bencivenni sind nun Angestellte eines der berühmtesten Spaniers überhaupt. Karlos Arguiñano ist seit 25 Jahren als witzereissender TV-Koch auf den Bildschirmen zu sehen. Llavero: «Ihn kennt wirklich jeder in Spanien. Er ist berühmter als Valentino Rossi…»