Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sandro Cortese: Mit neuer Kalex 0,5 sec schneller

Von Matthias Dubach
Beim Jerez-Test war Moto2-Pilot Sandro Cortese so schnell wie noch nie unterwegs. Das Team um Technikchef Jürgen Lingg konnte über die 2014er Kalex schon viele Erkenntnisse gewinnen.

Als im letzten Mai der Grand-Prix-Zirkus in Jerez gastierte, steckte Sandro Corteses Moto2-Karriere in den Kinderschuhen. Er fuhr damals im Qualifying 1:44,874 min, im Rennen 1:44,644 min. Beim zweitägigen Test diese Woche in Jerez umrundete der Berkheimer den Circuit auf der neuen 2014er Kalex bereits in 1:43,047 min. «Ich denke, wir haben sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben sehr viel ausprobiert. Wir haben das neue Motorrad für nächstes Jahr schon viel gefahren, wir haben einen grossen Schritt gemacht. So schnell waren wir hier noch nie. Tom und Rabat waren zügig unterwegs, aber aber bis auf Platz 3 sind es nur 0,3 sec. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken», meinte Cortese, der auf die Bestzeit von Tom Lüthi (Suter) 1,001 sec einbüsste.

«Ich bin schon am Donnerstag auf das neue Motorrad umgestiegen, danach sind wir nur noch mit dem neuen gefahren. Ich bin echt zufrieden, was wir diese Woche über die Tage gearbeitet haben. Es ist schwierig zu sagen, wieviel das neue Bike auf der Uhr bringt. Im Moment gibt es mehr Gefühl, dadurch kann ich schneller fahren. Was es dann wirklich bringt, ist schwer festzustellen. Es ist sehr direkt und spricht eigentlich überall gut an. Es gibt keine Sachen, die negativ sind, Kalex hat gute Arbeit geleistet», lobte der WM-20.

Jürgen Lingg: «Auf Anhieb 0,5 sec schneller»

Den guten Eindruck vom neuen Kalex-Modell bestätigte auch Technikchef Jürgen Lingg vom Team Dynavolt IntactGP: «Der Eindruck ist gut. Wir haben zunächst mit dem Motorrad von Valencia (Anm.: 2013er Modell vom Saisonfinale) angefangen. Das haben wir genau so hingestellt, wie wir den Grand Prix in Jerez gefahren sind. Damit sind wir eine brauchbare Zeit gefahren, Sandro ist 1:44,1 gefahren. Danach sind wir auf das neue Motorrad umgestiegen, das war auf Anhieb 0,5 sec schneller. Es ist schwierig zu sagen, ob eine halbe Sekunde drin steckt. Es war auch die neue Motivation, aber es ist sicher auch das Motorrad, einen solchen Schritt hätte ich eher nicht erwartet. Wir haben danach auch back-to-back-Tests gemacht, denn der grösste Unterschied liegt in der Schwinge. Mit der vorherigen Schwinge hat er die Zeit nicht mehr erreicht, dann haben wir wieder zurückgebaut, und die Zeit war wieder da. Dann haben wir noch eine andere Schwinge probiert. Die war auch gut, aber nicht ganz so gut wie diese 2014er Standard-Schwinge. Wir haben ausserdem einen anderen Schaltautomaten probiert, aber da hat die Konfiguration nicht gepasst.»

Cortese legte am ersten Tag 49 Runden hin und liess am Freitag nochmals 48 folgen. Als Feierabend war, legte er sich erstmal für einen «Power-Nap» im Team-Truck nieder. Lingg verriet, dass er wegen des Kräfteverschleisses zunächst skeptisch war. «Ich war zuerst gar nicht scharf auf diesen Test. Ich dachte, dass vielleicht die Belastung zu gross ist. Die Müdigkeit kam dann schon, aber er hat auch nach 50 Runden noch gute Zeiten hingelegt. Jetzt bin ich froh, Jerez ist einfach eine super Strecke zum Testen. Sandro ist jetzt hier schon bei 1:43,0. Das ist sehr positiv, wir sind angenehm überrascht.»

Jahresabschluss mit Almeria-Test

Ende November gastiert das Dynavolt-Team noch für drei Tage in Almeria, wo genau ein Jahr zuvor ins Moto2-Abenteuer gestartet wurde. Cortese meinte: «Jetzt gehen wir erstmal nach Hause, dann geht es nochmals für drei Tage nach Almeria. Ich freue mich drauf. In Almeria war ich letztes Jahr noch langsam, wie in Jerez… Schauen wir mal, wie es diesmal wird. Wir werden viel ausprobieren und viel fahren.»

Von Kalex ist dann nochmals neues Material zu erwarten, wie Lingg weiss: «Alex möchte nochmal was anderes bringen für Almeria, aber was genau, hat er noch nicht verraten. Aber es wird nochmals eine Schwingenversion sein.»

Jerez-Test, Freitag 15. November, Moto2

1. Tom Lüthi (CH), Suter, 1:42,046 min (62 Runden)
2. Esteve Rabat (E), Kalex, 1:42,285 (69)
3. Jordi Torres (E), Suter, 1:42,691 (46)
4. Takaaki Nakagami (J), Kalex, 1:42,868 (58)
5. Xavier Siméon (B), Suter, 1:42,912 (77)
6. Nico Terol (E), Suter, 1:42,974 (65)
7. Sam Lowes (GB), Speed-UP, 1:42,981 (85)
8. Sandro Cortese (D), Kalex, 1:43,047 (48)
9. Mika Kallio (FIN), Kalex, 1:43,190 (64)
10. Louis Rossi (F), Kalex, 1:43,428 (68)
11. Johann Zarco (F), Suter, 1:43,451 (66)
12. Julián Simón (E), Kalex, 1:43,636 (70)
13. Franco Morbidelli (I), Suter, 1:43,709 (55)
14. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:43,880 (87)
15. Alex Mariñelarena (E), Tech3, 1:44,053 (25)
16. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:44,228 (96)
17. Josh Herrin (USA), Suter, 1:44,391 (57)
18. Luis Salom (E), Kalex, 1:44,565 (81)
19. Jonas Folger (D), Kalex, 1:44,593 (60)
20. Axel Pons (E), Kalex, 1:44,696 (70)
21. Lorenzo Baldassarri (I), Suter, 1:44,785 (53)
22. Alessandro Nocco (I), Speed-Up, 1:44,965 (18)
23. Anthony West (AUS), Speed-Up, 1:45,024 (46)
24. Azlan Shah (MAL), Kalex, 1:45,461 (54)
25. Roberto Locatelli (I), Kalex, 1:46,981 (32)

Keine Zeiten gemeldet: Loris Capirossi (Speed-Up), Simone Corsi und Mattia Pasini (beide FTR).

Moto3

1. Jack Miller (AUS), KTM, 1:47,290 min (54 Runden)
2. Danny Kent (GB), KTM, 1:47,692 (75)
3. Karel Hanika (CZ), KTM, 1:47,781 (55)
4. Niklas Ajo (FIN), KTM, 1:47,876 (58)
5. Philipp Öttl (D), Kalex-KTM, 1:47,939 (44)
6. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:48,574 (49)
7. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:49,079 (4) 

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