WP Suspension: Caterham mahnt Johann Zarco zur Geduld
Die Dämpfungsspezialisten von WP Suspension wollen 2014 nach vielen GP-Siegen und zwei WM-Titeln mit KTM in der Moto3-WM auch in der Moto2-Klasse Fuss fassen. Nachdem ein Einstieg vor einem Jahr mit dem Team Dynavolt IntactGP (Fahrer: Sandro Cortese) scheiterte, bricht WP nun mit vier Piloten das Öhlins-Monopol auf: Johann Zarco und Josh Herrin vom neuen Caterham-Team sowie Technomag-carXpert mit Dominique Aegerter und Robin Mulhauser bereiten sich bei den Wintertests auf die Saison vor.
Beim IRTA-Test in Jerez geriet indes ein Gerücht in Umlauf, dass Zarco bereits wieder auf Öhlins umsteigen wolle. Der Franzose wirkte schon nach dem Privattest in Almeria vor zwei Wochen leicht frustriert, als er auf der Jagd nach Corteses Rundenzeit stürzte. Am ersten Tag in Jerez gab es Rang 14. Caterham und WP Suspension dementierten gegenüber SPEEDWEEK.com Wechselgelüste aber umgehend.
«Das ist defintiv kein Thema», erklärte Caterham-Teammanager Johan Stigefelt. «Wir haben vier Fahrer in den beiden Teams und bereiten das Material dementsprechend für die Saison vor», sagte WP-Techniker Stefan Kurfiss. Offenbar waren die Gerüchte entstanden, weil Zarco in Almeria mit seiner privaten 2012er Suter trainierte – mit Öhlins-Federelementen. Sobald es die Zeit erlaubt, wird WP die Trainingsmaschine des Franzosen aber noch umrüsten.
Stigefelt appellierte an die Geduld des Franzosen: «Wir haben uns am Dienstag etwas abgemüht mit dem Setting. Zarco war nicht happy. Aber wir bekommen grossartige Unterstützung von WP und Suter. Ich habe am Meeting am Dienstagabend gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Wir sind ein neues Projekt, wir müssen noch viele Infos sammeln und Schritt für Schritt nehmen. Wir brauchen uns noch nicht mit Rabat und Lüthi (Anm.: Die Schnellsten am Dienstag) zu messen.»
Weil Caterham und Technomag mit Herrin und Mulhauser zwei Neulinge einsetzen, konzentriert sich WP bei der Arbeit vor allem auf die Aussagen der Teamleader Zarco und Aegerter. «Auf die Feedbacks dieser beiden können wir uns verlassen», erklärte Kurfiss, der vor der Saison von Caterham explizit als Fachmann in der Box gewünscht wurde. «Die beiden haben zwar einen total unterschiedlichen Fahrstil und sind auch vom Gewicht her nicht zu vergleichen. Domi bremst brutal, während Johann mit mehr Tempo in die Kurven fährt.»
Dass es im WP-Truck an der Strecke in Jerez noch einiges zu tun gibt, um zum Branchenleader Öhlins aufzuschliessen, liegt auf der Hand. Kurfiss: «Wir müssen an Kleinigkeiten arbeiten. Wir haben noch wenig Erfahrung, wir müssen uns eine Bank von Erfahrungswerten erarbeiten. Wir wissen, dass wir nicht weit daneben liegen und wir kennen nun die Richtung, in die es gehen muss.»
Kurfiss lobte auch die Arbeit des amerikanischen Superbike-Meisters Josh Herrin, der allerdings am Mittwochvormittag in Kurve 7 stürzte. Der Rookie blieb unverletzt, die Caterham-Suter wurde nur leicht beschädigt.
Caterham wird nach dem Jerez-Test nach Grossbritannien zurückkehren, ein Privattest in Almeria wie zu Beginn des Monats ist nicht geplant.