Marcel Schrötter: «Jonas’ Tief ist typisch für Moto2»
Dritter in Jerez und Mugello – Jonas Folger hat seine Rookie-Saison in der Moto2-Weltmeisterschaft bravourös begonnen. Doch seither ist der Wurm drin. Der Kalex-Pilot holte seitdem nur viermal Punkte. In Sepang schaffte er es jedoch wieder unter die Top-10.
Marcel, kannst du dir vorstellen, warum Jonas derzeit Probleme hat? «Bei ihm kam alles zusammen. Die Strafe in Misano, Fehler von ihm, der Frühstart – das weiß er selber. Wenn man nervös ist, passieren solche Dinge, vor allem bei ihm. Die Strafe war unschön, aber es ist auch teilweise ein eigener Fehler, denn es gibt einen Grund für die Strafe», erklärte Schrötter, der wie Folger in Misano für das Überqueren der Streckenmarkierung bestraft wurde. Da sich Folger jedoch nicht wie Schrötter einen Platz zurückfallen ließ, musste er eine Durchfahrtsstrafe absolvieren und verlor zwölf Plätze – Rang 19 statt 7.
«Es ist sehr schade für ihn. Die Probleme machen es ihm nicht leichter. Bei Luis Salom ist es ähnlich. Er stand mehrfach auf dem Podest und muss sich nun bemühen, in den Trainings überhaupt unter die Top-15 zu kommen. Man muss wieder locker werden, aber auch wissen, worum es geht. Das ist leicht gesagt und jeder weiß, worum es geht, aber es gehört viel dazu – die eigene Einstellung, das Bike und das Verhältnis zum Team. Es geht niemandem immer leicht von der Hand. Die Klasse ist extrem eng und man muss an jedem Wochenende das Maximum aus sich herausholen. Es ist schwierig, nach Gründen zu suchen, denn das tun auch 20 andere Fahrer. Man muss sich aus einem solchen Tief herausfahren, einen Erfolg einfahren. Wenn man dranbleibt, geht es irgendwann wieder.» Ein erster Schritt in die richtige Richtung war Folgers neunter Platz in Sepang.
Hast du so etwas auch schon selbst erlebt? «Sicherlich kenne ich das Problem, dass man einfach nicht locker fahren kann, jedoch nur für eine kurze Zeit oder ein Wochenende. Es ist sehr schwierig. Das ist aber typisch für die Moto2-Klasse. Wenn es nicht läuft, dann wird es viel, viel schwieriger als es ohnehin schon ist.»