MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Marc VDS: 2015 mit zwei aktuellen Weltmeistern?

Von Günther Wiesinger
Der belgische Bier-Milliardär Marc van der Straten freut sich über den ersten WM-Titel des Marc VDS-Teams, Teammanager Michael Bartholemy lobt seine Fahrer Tito Rabat und Mika Kallio.

Seit 2010 beteiligt sich das Team des belgischen Bier-Milliardärs Marc van der Straten (Marc VDS) an der Moto2-WM. 2013 ist die Truppe mit Scott Redding im Finish an Pol Espargaró gescheitert, 2014 triumphierte Tito Rabat im teaminternen Duell gegen den Finnen Mika Kallio. Rabat genügte am Sonntag in Sepang/Malaysia ein dritter Platz zum Titelgewinn.

Der neue Champion kann jetzt das WM-Finale in Valencia am 9. November in Ruhe geniessen.

Der 25-jährige Spanier führte die WM vom ersten Rennen in Doha weg an, er brauchte in Sepang nur einen siebten Platz, um den Titel endgültig sicherzustellen. Und er liess sich schliesslich nur von Maverick Vinales und Mika Kallio besiegen.

Rabat hat bisher sieben Saisonsiege errungen, dazu ist er weitere sechs Male auf das Podest gefahren – in 17 Rennen.

Dazu hat er zehn Pole-Positions erzielt – und damit den bisherigen Rekord von Pol Espargaró überboten.

Bisher ist noch nie ein aktueller Moto2-Weltmeister zur Titelverteidigung angetreten. Rabat wird als erster Fahrer in dieser Kategorie die Nummer 1 zur Schau stellen. Er bleibt bei Marc VDS, Alex Márquez wird sein Teamkollege – er könnte in Valencia noch Moto3-Weltmeister werden.

Toni Elias (2010), Stefan Bradl, Marc Márquez und Pol Espargaró sind sofort in die Königsklasse aufgestiegen.

«Dass ich die Krönung von Tito Rabat zum Moto2-Weltmeister beobachten durfte, ist eine Erinnerung, die immer ein Teil von mir bleiben wird», erklärte Teambesitzer Marc van der Straten. «Ich bin sehr stolz darüber, was er und das Team geleistet haben. 2010 waren wir die Neulinge im Fahrerlager, aber unser Ziel war sehr klar: Wir wollten die Moto2-WM gewinnen. 2013 waren wir mit Scott Redding nahe dran. Aber in diesem Jahr haben wir dominiert. Nicht nur mit Tito, der ein würdiger Champion ist, sondern auch mit Mika, der in Valencia den zweiten WM-Rang absichern will. Dann könnten wir die ersten beiden WM-Plätze feiern. So einen Erfolg hat in der Mittelgewichtsklasse kein Team erreicht seit der Saison 2000.»

Zur Erinnerung: Damals gewann Olivier Jacque vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Shinya Nakano die 250er-WM.

Auch Teamprinzipal Michael Bartholemy war in Sepang sichtlich gerührt und den Tränen nahe, er konnte sich der vielen Glückwünsche kaum erwehren. «Vor der Saison habe ich so einen Durchmarsch nicht erwartet», gab der Belgier zu. «Tito ist ein extrem fleissiger Arbeiter. Ich denke, er passt sehr gut in unser Team. Denn die Leute sagen, ich würde das Team pushen und antreiben, um übers Limit hinauszugehen, damit wir die Ergebnisse einfahren, die wir einfahren. Wir haben viel gearbeitet. Tito passt ausgezeichnet zu unserer Truppe.»

«Meine herzlichsten Glückwünsche gehen an Tito», ergänzte Bartholemy. «Er ist ein verdienter World Champion, kein Zweifel. Er hat die Saison mit grosser Entschlossenheit begonnen und sie seit dem Saisonstart in Katar dominiert. Ich gratuliere auch dem Team, es hat sich genau so aufgeopfert wie Tito. Mein Mitgefühl geht an Mika, der in Sepang zuschauen musste, wie Tito als Champion gefeiert wurde. Tito wäre wohl nicht so stark gewesen, hätte ihn Mika dank seines fahrerischen Kalibers nicht so extrem herausgefordert. Er hat Tito in jedem Rennen unter Druck gesetzt. Schliesslich ein herzliches 'Dankeschön' an Marc an der Straten. Ohne seine Unterstützung würden wir jetzt nicht unseren ersten Titelgewinn feiern.»

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