Tom Lüthi (Kalex/4.): «Am Ende ein absolutes Chaos»
Tom Lüthi: «Der erste Sektor wird wichtig sein»
Im dritten Training am Samstagmorgen konnte Tom Lüthi einen großen Rutscher seiner Kalex eindrucksvoll abfangen. «Ich ging etwas schnell in die Kurve und war ziemlich stark am Gas, dann kamen die Wellen, das Vorderrad schaukelte sich auf, das Rad wollte einklappen. Es war ein ‹big save›. Als ich an die Box kam, haben sich die Mechaniker bedankt, dass sie nichts reparieren mussten», lachte Lüthi.
«Natürlich hatten wir vom Morgen auf den Nachmittag noch viel Arbeit. Wir haben etwas am Motorrad verändert. Doch ich habe mich sehr früh aus der Box zurückgezogen und habe meinem Cheftechniker Alfred gesagt: ‹Mach irgendwas, ich will gar nicht genau wissen, was es ist. Aber stell das Motorrad nicht auf den Kopf.› Das haben wir dann so gemacht und es war richtig. Ich muss mich beim Team bedanken, denn sie haben sehr gute Arbeit geleistet. Nun ist die Abstimmung sehr gut, ich konnte pushen. Im Quali habe ich schon in der dritten oder vierten Kurve gemerkt, dass das Vertrauen da ist. Es funktionierte viel besser als zuvor», lobte der Schweizer.
Doch er hatte auch Kritikpunkte. «Die Schlussphase war nicht gut. Ich war erst vor Domi, zog ihn eine Runde, dann habe ich mich leicht in der ersten Kurve verbremst. Dann wollte ich Platz machen, damit er vorbei kann. Ich habe ihm angezeigt, dass wir zusammen fahren. Doch das klappte irgendwie nicht. Später hat sich dann Rins hinter mich geklemmt, aber ich wollte ihn nicht ziehen, da er in der WM-Tabelle direkt hinter mir liegt. Mit Sam Lowes war es dasselbe. Zum Schluss war ich in einer Gruppe, alles ging durcheinander und dann war es vorbei. Ich war taktisch zum Schluss am falschen Ort.»
In den letzten Runden konnte kaum ein Fahrer seine Zeit verbessern, weil so viel Verkehr herrschte. «Ja, es war ein absolutes Chaos. Der Windschatten macht hier in den langen Linkskurven schon viel aus. Das wissen alle. Deshalb warteten so viele, was Chaos und Verkehr verursachte. Ich war froh, dass ich vorher schon eine starke Pace hatte. Ich hatte in meiner schnellsten Runde auf Start-Ziel einen großen Wheelie, was noch etwas Zeit gekostet hat. Meine Zeit fuhr ich allein.»
Für das Rennen ist Lüthi sehr zuversichtlich. «Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Motorrad nicht mehr anfassen sollen. Nur noch sauber machen», lachte der 28-Jährige. «Ich denke, dass wir für Sonntag nicht schlecht aufgestellt sind.»
Welche Fahrer können die Pace von Zarco oder dir gehen? «Das ist die große Frage. Einzelne schnelle Runden können viele Fahrer drehen. Doch die Reifen werden vor allem auf der linken Seite ein Thema werden. Der erste Sektor wird sehr wichtig sein, man muss voll dabei sein nach dem Start. Dann wird es irgendwann Lücken geben.»