Tom Lüthi (5.): «Rabat hat die beste Pace»
Brünn: Wie stark ist Tom Lüthi?
0,464 sec trennten Lüthi im Moto2-Qualifying von Johann Zarcos Bestzeit. Bereits in seiner zweiten Runde fuhr der Schweizer sechs Zehntel schneller als am Morgen. «Ja, das war krass. Ich wusste natürlich, dass mit diesem Reifen noch einiges drin ist. Das hatte ich im Gefühl.»
«Mir war klar, dass es wichtig ist, schon am Anfang zu pushen und schnell zu sein. Der Reifen hat nicht lange gehalten, das wusste ich. Dann ging es gleich in meiner zweiten Runde sehr gut. Ich habe da aber noch nicht so viel riskiert. Jetzt bin ich fast etwas enttäuscht, dass ich nicht sofort mehr riskiert habe. Dann war keine schnellere Zeit mehr möglich. Wir haben etwas taktiert. Im zweiten Exit fuhr ich mit einem neuen Vorderreifen, im dritten Exit dann mit einem neuen Hinterreifen. Zudem haben wir am Federbein die Einstellung um zwei Klicks verändert, aber das ist nur eine sehr kleine Veränderung. Am Ende wollte ich in der zweiten fliegenden Runde anziehen, doch mir fuhr Simón voll vor das Vorderrad, als er aus der Boxengasse kam, direkt auf die Ideallinie. So war die Runde schon kaputt. Dann war die beste Zeit des Reifens wieder dahin», analysierte Lüthi das Qualifying.
«Wenn ich am Anfang mehr riskiert hätte, dann wäre es weiter nach vorne gegangen. Doch das kann auch schiefgehen. Ich habe auf die erste Startreihe gehofft, nun ist es die zweite geworden. Trotzdem ist alles in Ordnung. Die Leistung über das gesamte Wochenende war gut, wir haben sehr viel am Motorrad verbessert. Die große Frage ist noch der Reifen. Das entscheidet sich nach dem Warm-up», fuhr der 28-Jährige Kalex-Pilot fort.
Welcher Gegner hat die beste Pace? «Rabat», antwortete der WM-Vierte wie aus der Pistole geschossen. «Er war das gesamt Wochenende sehr stark. Zarco wird sowieso mitmischen. Er hat wieder schlecht angefangen und hat nun die Pole. Auch Rins wird an der Spitze dabei sein. Spontan würde ich sagen: Rabat, Rins, dann Zarco. Mit Folger ist auch immer zu rechnen. Er war am Samstagmorgen sehr stark, deshalb hat es mich überrascht, dass er im Qualifying nicht weiter vorne war.»
Der Schweizer stand in Brünn bereits zweimal auf dem Moto2-Podest: Dritter 2013 und Zweiter 2012. Im Jahr 2005 feierte er in der 125-ccm-Klasse auf dem Weg zum WM-Titel auch einen Sieg in Brünn.?