Exklusiv: Intact-Team 2016 mit Jonas Folger?
Jonas Folger hat bei Intact momentan die besten Chancen für 2016
Das deutsche Dynavolt Intact GP-Team liegt vor dem Brünn-GP mit Sandro Cortese in dessen dritter Moto2-Saison nur auf dem 14. WM-Rang.? Doch der letztjährige Brünn-GP-Dritte Cortese (am Sonntag Achter) liess im Brünn-Qualifying am Samstag aufhorchen – er eroberte den ausgezeichneten vierten Startplatz.? Im Rennen erreichte er Platz 8.
Seit einigen Monaten hält das Intact-Team von Stefan Keckeisen, Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg nach einem zweiten Fahrer Ausschau, der mindestens auf dem Niveau von Ex-Moto3-Weltmeister Cortese liegen soll.
Da stand Sam Lowes auf der Wunschliste, auch Jonas Folger war ein Thema, der zwischendurch bei Marc VDS als Rabat-Nachfolger ins Spiel kam, dazu Xavier Siméon, in der Sommerpause gab es auch einen konkreten Kontakt zu Stefan Bradl, der eine Alternative für den Fall suchte, dass sich in der MotoGP-WM kein reizvoller Platz für 2016 anbieten würde.
Zwischendurch wurden auch Namen wie Marcel Schrötter genannt, sogar Philipp Öttl. Aber die Intact-Mannschaft war auf der Suche nach einem Moto3-Spitzenfahrer, der konstant um die Top-5 fighten kann.
?In Brünn wurde offenkundig, dass sich die Chancen von Folger bei Marc VDS ver?ringert haben, deshalb wurde dessen Manager Cristian Llavero wieder beim Dynavolt Intact GP-Team vorstellig?. «
Spätestens bis zum Silverstone-GP soll feststehen, mit welchem Fahrerduo das Dynavolt Intact GP-Team 2016 die Moto2-Weltmeisterschaft bestreiten wird. ?Jonas Folger (Moto2-Siege 2015 in Doha und Jerez) gilt als ernsthafter Kandidat. Er ist WM-Siebter und zählt 2016 neben Rins zu den Titelanwärtern für die nächste Saison, falls neben Rabat und womöglich Lowes auch Zarco in die MotoGP-Klasse aufsteigt. Aber Sachsenring-GP-Sieger Xavier Siméon (jetzt bei Gresini) ist als WM-Sechster noch nicht aus dem Rennen.
Intact-Chef Stefan Keckeisen und Jürgen Lingg führten in Brünn emsig Fahrer-Verhandlungen, als sich abzeichnete, dass Stefan Bradl mit einem Aprilia-Werksvertrag rechnen kann. «Wir müssen schauen, dass wir das beste Paket für nächstes Jahr zusammen bekommen.»
«Was mich persönlich weiterbringt, ist ein starker Teamkollege», stellte Cortese schon vor dem Indy-GP klar. «Ob es jetzt der Stefan ist oder wer auch immer: Der Grundspeed ist dann von beiden sehr hoch, egal wer dann neben mir ist. Man pusht sich gegenseitig. Ich komme auch mit Jonas sehr gut aus. Aber ich habe mit ihm weniger Kontakt als mit Stefan, den ich seit der 125-ccm-IDM 2004 kenne.»
«Wir werden eine gute Lösung finden, davon bin ich überzeugt», erklärte Technical Director Jürgen Lingg. «Am liebsten wäre uns natürlich Stefan Bradl. Aber ich habe vollstes Verständnis, wenn er in der MotoGP-WM bleibt, falls er dort ein konkurrenzfähiges Team findet. Dass ?er Alvaró Bautista bei Aprilia gleich bei den ersten zwei Rennen im Griff hat, habe ich – ehrlich gesagt – nicht erwartet. Denn bei Honda waren sie eigentlich ebenbürtig.»
Lingg kennt Bradl seit langer Zeit: Er war Crew-Chief bei Kiefer Racing, als der Bayer 2008 in Brünn und Motegi seine ersten beiden GP-Siege (auf Aprilia 125) feierte.