Marcel Schrötter (Rang 12): «Ein ordentliches Tempo»
Der 22-jährige Marcel Schrötter hat schon mehrmals bewiesen, dass er hart im Nehmen ist. So auch am Sonntagvormittag, als für das Warm-Up auf schmerzstillende Mittel wegen seiner Ellbogenprellung verzichtete.
Für das Rennen zeigte sich Schrötter allerdings einsichtiger und folgte dem Rat der Ärztecrew der Clinica Mobile, was sich schliesslich als richtig erwies. Nach einem guten Start arbeitete sich der Mistral-610-Pilot aus dem Tech3-Team schnell bis in die Punkteränge vor und holte im Finish sogar noch eine Position gegenüber seinem Weggefährten über die Distanz, dem Italiener Simone Corsi, auf.
Schrötter liegt jetzt mt 31 Punkten auf dem 19. WM-Rang.
«Angesichts der Umstände muss ich mit diesem zwölften Rang und vier WM-Punkten zufrieden sein. Am Vormittag nach dem Warm-Up war ich mir nicht sicher, ob ich die Distanz überstehen werde. Ich bin diese Session in der Früh ohne Painkiller gefahren, und nach drei, vier Runden musste ich jedes Mal etwas langsamer machen, um meiner Hand eine Ruhepause zu gönnen. In der Pause bis zum Rennstart war ich allerdings in der Clinica Mobile, wo ich super behandelt wurde. Natürlich habe ich für das Rennen schmerzstillende Tabletten genommen.»
«Von den Schmerzen her bin ich gut über die Runden gekommen, jedoch fehlte mir die Kraft im Arm, was vor allem beim Umlegen des Motorrads ein Nachteil war», erzählte der Bayer. «Wobei ich überhaupt um vieles sanfter fahren musste – also früher bremsen und weniger hart rausbeschleunigen. Von Anschlag zu Anschlag von einer Kurve bis zur nächsten, das ging gar icht. Trotzdem war ich in der Lage, ein recht ordentliches Tempo zu fahren. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich mit Simone Corsi für eine Weile ein gutes Zugpferd hatte. Ich hatte allerdings bald das Gefühl, schneller fahren zu können als er, worauf ich ihn überholt habe.»
«Zum Schluss tauchte Morbidelli vor uns auf, den ich unbedingt noch schnappen wollte. Doch kurz vor Rennende ist mir erneut der Gang rausgesprungen, und zwar in der Anfahrt zur langsamen Rechtskurve im hinteren Streckenabschnitt. Es war eine ziemlich haarige Situation, die ich gerade noch meistern konnte. Trotz dieses Zwischenfalls dauerte es sogar ein wenig, bis mich Corsi zurücküberholte, was bedeutete, dass mein Abstand zu ihm schon etwas grösser war. Aber aus der letzten Kurve vor der Ziellinie habe ich seinen Windschatten optimal nutzen können, so bin ich mit minimalen Vorsprung vor ihm über die Linie gefahren. Am Ende freue ich mich, dass ich als Sieger meiner Gruppe ins Ziel kam. Wie die letzten Rennen gezeigt haben, ist unsere Rennperformance dieses Jahr stärker. Daher blicke ich dem nächsten Sonntag schon erwartungsvoll entgegen, wo ich hoffentlich in Sepang wieder punkten kann. Es ist nur schade, dass ich in der Anfangsphase mit der Gruppe mit Alex Márquez und Luis Salom nicht mithalten konnte, weil der Motor manchmal komische Aussetzer hatte. Dieses Übel hat sich allerdings von selbst erledigt; ich konnte meinen Rhythmus konstant fahren.»