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Alex Rins über 2015, seine Ziele und den MotoGP-Eklat

Von Frank Aday
Alex Rins hat eine beeindruckende Rookie-Saison in der Moto2-Klasse hinter sich. Er führte zeitweise die WM-Tabelle an, gewann Rennen und sicherte sich den Titel des Vizeweltmeisters.

Im Verlauf der Saison 2015 feierte der 19-jährige Alex Rins zwei Siege in Indianapolis und auf Phillip Island und stand weitere acht Male auf dem Podest. Seinen ersten Podestplatz sicherte Rins bereits in seinem zweiten Moto2-Rennen in Austin als Dritter hinter Lowes und Zarco. In Argentinien beendete er den dritten Lauf als Zweiter und überquerte die Ziellinie 2,7 sec hinter Sieger Zarco.

Was fehlte dem Spanier, um in seiner ersten Saison ernsthaft um den Titel zu kämpfen? «Die Erfahrung, weil diese Kategorie für mich neu war», erklärte er gegenüber «elespanol.com». «Ich habe gelernt, mit den Informationen umzugehen und ab dem Freitag geradlinig zu arbeiten, denn je stärker man wird, desto größer werden auch die Probleme. Die Moto2-Klasse lehrte mich, zu was ich in der Lage bin, denn es ist die ausgeglichenste Klasse. Ich bin gereift. Auch mein Team hat mir viel beigebracht, da sie über viele Jahre hinweg wertvolle Erfahrung sammeln konnten. Ich erinnere mich, dass ich am Anfang der Saison komplett verloren war. Als ich das erste Mal zurück an die Box kam, fragten sie mich: ‹Was können wir verbessern?› Ich hatte keine Ahnung, was ich ihnen sagen soll. Doch sie hatten bereits mit jungen Fahrern wie Maverick Viñales und Pol Espargaró gearbeitet, daher konnten sie mich anleiten.»

«Das Schwierigste war, ein Rennen zu managen und zu wissen, wann man zufrieden sein muss. In Jerez war ich das nicht und stürzte. Ich habe gelernt, dass man einen kühlen Kopf bewahren muss und sich nicht vom Instinkt leiten lassen darf. Einfacher war es mit den Reifen. Ich hörte viel über den Abbau der Reifen, aber mein Fahrstil beanspruchte die Reifen noch nie zu sehr.»

Nach dem Vizetitel muss nun der WM-Triumph das Ziel für 2016 sein. «Auf dem Papier, ja. Doch ich mache nicht gerne langfristige Pläne, denn dann wird der Druck zu groß. Ich bevorzuge es, mir kurzfristige Ziele zu setzen. So arbeite ich gerne.»

Bereust du es, nicht den direkten Schritt von der Moto3- in die MotoGP-Klasse gemacht zu haben? «Nein, denn ich denke nicht, dass ich mit 18 Jahren bereit gewesen wäre, gegen Márquez, Lorenzo und Rossi zu kämpfen. Wenn ich in die MotoGP-Klasse komme, will ich gegen die Jungs ganz vorne kämpfen. Ich bevorzuge es, die Dinge langsam anzugehen. Ich denke, was Miller getan hat, ist verrückt. Die Moto2-Klasse ist eine exzellente Schule für die MotoGP.»

Zum Thema MotoGP: Was ist deiner Meinung nach zwischen Rossi und Márquez vorgefallen? «Ich denke, die Sache ist Rossi und Márquez aus den Händen geglitten. Sie hätten in Malaysia alle Fragen klären müssen, denn unser Sport ist nicht wie Fußball, wo es immer Kontroversen gibt. Motorradsport ist ein Kontaktsport mit viel Hin und Her. Doch die Dinge werden auf der Strecke ausgemacht. Ich denke, nun sind beide schlau genug, um einen Strich unter der Sache zu ziehen und nach vorne zu schauen.»

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