Tech3: Neues Chassis, große Verbesserung?
Xavi Vierge und Isaac Viñales drehen auch am Freitag bereits fleißig ihre Runden
Nicolas Reynier betreute 2014 und 2015 Marcel Schrötter im Moto2-Team von Tech3 als Crew-Chief. Der Franzose erlebte 2014 mit dem Bayern einige erfreuliche Rennen und feierte am Ende WM-Rang 10. Doch das Chassis der Mistral 610 für 2015 erwies sich als Rückschritt. Schrötter und sein Team blieben hinter den Erwartungen zurück. Am Ende lag er auf WM-Rang 20 mit 32 Punkten.
Schrötter wechselte für 2016 in das AGR-Team und wird dort eine Kalex pilotieren. Bei Tech3 tritt Rookie Isaac Viñales seine Nachfolge an, der an der Seite von Xavi Vierge fahren wird. Vierge ersetzte 2015 ab dem Indianapolis-GP den entlassenen Ricky Cardus.
In Valencia testet das Tech3-Team erstmals die neue Mistral 610 für 2016. «Xavi fuhr am Donnerstag auch mit den Regenreifen auf die Strecke, weil er mit ihnen noch kaum Erfahrung hat. In Japan 2015 fuhr er zum ersten Mal mit der Moto2-Maschine ein Regenrennen. Es war hart für ihn. Daher diente das Training hier auf nasser Strecke der Übung. Auch Isaac ging später mit den Regenreifen raus, er fühlte sich wohl, doch es ging nur darum, sich mit den Reifen vertraut zu machen», erklärte Reynier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Der Regen kostete uns natürlich etwas Testzeit, aber nicht besonders viel. Es war ein ganz nützlicher Tag, denn wir haben ein neues Bike: ein neues Chassis und eine neue Schwinge. Sie sind viel besser als im letzten Jahr», lobte Reynier die Arbeit von Tech3. «Der Unterschied ist die Steifigkeit des Chassis. Es ist nicht per se steifer, sondern einfach anders. Das verbesserte unser Problem, das wir in den letzten beiden Jahren mit dem Bike hatten deutlich: das Turning. Das scheint nun viel besser zu funktionieren.»
Bei der Suspension vertraut Tech3 für die Saison 2016 gänzlich auf Kayaba (KYB), 2015 kehrte Schrötter nach zwei schwierigen Grands Prix von KYB wieder zu Öhlins zurück. In Valencia befinden sich vier KYB-Techniker in der Tech3-Box.
«Am Donnerstag fuhr Isaac noch nicht so viele Runden, es waren etwa 30 Umläufe auf trockener Strecke. Er ist in einer viel besseren körperlichen Verfassung als im letzten Jahr. Auch das Bike wurde verbessert, daher sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wir können uns steigern.»
Welche Resultate können wir also 2016 von Tech3 erwarten? «Das ist sehr schwierig zu sagen. Xavi kennt aus dem letzten Jahr die Strecken der zweiten Saisonhälfte, aber manche Strecken in der ersten Saisonhälfte, wie Katar, muss er noch entdecken. Doch er sollte es ohne Probleme in die Punkteränge schaffen», ist Reynier überzeugt. «Bei Isaac besteht kein Zweifel an seinem großen Talent. Bei ihm geht es darum, das Bike kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn man ihn hier in Valencia mit Miguel Oliveira vergleicht, der eine Zeit von 1:37,1 min fuhr, ist Isaac mit 1:37,7 nicht allzu weit entfernt. Es war nur der erste Tag. Ich kann nicht genau sagen, welche Ziele ich mit Isaac verfolge. Doch ich denke, wir werden bald an den Punkt kommen, an dem wir das besser einschätzen können.»