Jonas Folger (Intact): «Le Mans ist bereits abgehakt»
Jonas Folger mit Crew-Chief Patrick Mellauner
2017 wird Jonas Folger in die Königsklasse aufsteigen und im Team Tech3-Yamaha von Hervé Poncharal mit einer Yamaha M1 antreten. Doch zuvor will der schnelle Bayer mit dem deutschen Team Dynavolt Intact GP noch die Moto2-Klasse aufmischen und so viele Rennen wie möglich gewinnen. Nach einem Sturz in Le Mans liegt Folger derzeit mit 40 Punkten Rückstand auf WM-Leader Alex Rins auf dem fünften Gesamtrang. Neun Punkte fehlen ihm auf Weltmeister Johann Zarco.
Jonas, nach nur einem Jahr im Team Dynavolt Intact GP wechselst du 2017 in die MotoGP-Klasse. Wird dir der Wechsel in ein neues Team schwer fallen?
Ich sehe kein Problem in meinem Teamwechsel. Natürlich wird es für mich nicht ganz einfach, mich von der ganzen Truppe zu verabschieden, weil wir uns wirklich super verstehen, aber wir werden sicherlich weiter in Kontakt bleiben. An der Beziehung zu Jürgen und den Jungs wird sich nichts ändern.
Zuvor habt ihr noch einige Ziele in der Moto2-Klasse zu erreichen. Ihr wollt gemeinsam Siege feiern und wenn möglich um den Titel kämpfen.
Wir haben auf alle Fälle noch Ziele zusammen, sie sind bekannt. Momentan läuft es ganz gut, obwohl Le Mans natürlich schwierig war. Das haben wir aber abgehakt und schauen jetzt nach vorne.
40 Punkte Rückstand sind im Hinblick auf den Titelkampf natürlich eine ganze Menge. Macht dir das Sorgen?
Ganz ehrlich? Ich schaue mir die Punktestände gar nicht an. Das Team auch nicht. Wir denken einfach von Rennen zu Rennen. Auf die Punkte kann man dann am Ende der Saison schauen, das macht jetzt noch keinen Sinn.
Was sorgte in Le Mans für deine Probleme und die vier Stürze? So viele Stürze an einem Wochenende sind ja eigentlich nicht deine Art.
Nein, vier Stürze sind nicht meine Art, aber es war einfach schwierig dort. Viele Fahrer sind gestürzt darunter auch ich. Wir haben es einfach nicht geschafft. Ich habe es einfach nicht geschafft, zusammen haben wir es nicht hinbekommen, dass ich ein gutes Gefühl aufbauen kann. Solche Wochenenden gibt es einfach. Auch Zarco tat sich schwer. Bei Lowes war es auch ein zähes Wochenende. Gut, Rins ist derzeit der einzige Fahrer, der es immer schafft. Er kann aus jeder Situation ein gutes Ergebnis machen. So ist es eben. In Mugello wird es schon besser weitergehen, ein schwieriges Wochenende macht uns nicht schlechter.
Nun steht der Grand Prix von Italien in Mugello bevor. Diese Strecke liegt dir?
Ja, Mugello liegt mir gut. Im letzten Jahr und auch im Jahr davor konnte ich dort gute Zeiten fahren. Im letzten Jahr stürzte ich, aber solche Dinge können eben passieren. In jedem Jahr ist es anders.
Kannst du erklären, was du im Intact-Team bisher gelernt hast?
Es hat mir viel geholfen, dass im Team so eine gute Atmosphäre herrscht, damit ich locker an die Sache herangehen und mich konzentrieren kann. Was momentan am besten läuft, ist die Kommunikation zwischen uns, denn wir finden eigentlich immer schnell Lösungen und haben eine gute Basis. Wir harmonieren einwandfrei miteinander. Patrick weiß, was ich brauche. Ich weiß, was ich ihm sagen muss und wie ich es ihm mitteilen muss. Natürlich läuft es nicht an jedem Wochenende so, wie man sich das vorstellt, aber ich glaube, wir haben bis jetzt immer das Beste daraus gemacht. Ich glaube schon, dass wir uns weiter an der Spitze bewegen können.
Dein Crew-Chief Patrick Mellauner lobte dich kürzlich im SPEEDWEEK.com-Interview für deinen guten Grundspeed. Ihm gefällt, dass du schon in den ersten Runden einer Session sehr schnell bist und keine Vorlaufzeit für schnelle Runden brauchst. Merkst du auch selbst, dass du einigen Gegnern in dieser Hinsicht etwas voraus hast?
Ja, man merkt schon, dass es bei mir in den ersten freien Trainings meist schon sehr gut läuft. Meistens geht es dann auch gut weiter. Das habe ich schon immer so. Es ist ein gutes Zeichen, wenn ich mich wohlfühle und ziemlich schnell auf verschiedenen Strecken auf gute Rundenzeiten komme. So kann ich auch schnell ans Limit gehen. Das ist der Grund dafür, dass wir gleich in die richtige Richtung arbeiten können, weil wir nicht so lange brauchen, bis wir ans Limit kommen. Das ist gut und bringt uns oft weiter.