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Spielberg-Test: Moto2-Bestzeit für Tom Lüthi

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi ging beim Moto2-Test in Spielberg als Bestzeithalter in die Mittagspause. Einige Moto3-Gegner von KTM waren beim Test nicht willkommen.

Bei sonnigem Wetter und sommerlichen Temperaturen brachten die Moto2- und Moto3-Fahrer auf dem Red Bull Ring in Spielberg in der Steiermark den ersten Testvormittag hinter sich.

Moto2-Titelanwärter Alex Rins aus dem Paginas Amarillas Pons-HP 40-Team donnerte in Kurve 4 ins Kiesbett, sonst wurden keine besonderen Vorkommnisse gemeldet.

Tom Lüthi nützte die Streckenkenntnis vom vorwöchigen MotoGP-Test perfekt aus und steht bisher mit 1:29,6 min auf Platz 1.

Weltmeister Johann Zarco verabschiedete sich mit einer Zeit von 1:30,3 min in die Mittagspause. Der Sachsenring-GP-Zweite Jonas Folger kam auf 1:30,4 min, sein Dynavolt-Intact-GP-Teamkollege Sandro Cortese auf 1:31,1 min.

«Ich habe dem Team schon gesagt, gegenüber dem MotoGP-Test fehlen mir jetzt mehr als 100 PS», schmunzelte der Schweizer aus dem Garage Plus Interwetten-Team. «Es war am Anfang bei den ersten Runden mit der Moto2-Kalex ein bisschen speziell, logisch, weil bergauf die PS und der Hubraum fehlen. Aber ich kenne das Moto2-Motorrad natürlich sehr gut. Ich hatte mich innerhalb von zwei Runden wieder daran gewöhnt.»

Teamkollege Domi Aegerter: «Ich muss mich noch besser mit dieser neuen Rennstrecke anfreunden. Ich fahre zum ersten Mal hier. Ich kannte bisher in Österreich nur den Salzburgring aus der IDM.»

«Man muss mit der Moto2-Maschine ganz andere Linien fahren», ergänzte Tom Lüthi. «Mit der MotoGP muss man sich auf der Bremse mehr zurückhalten. Hier muss man auf der Bremse versuchen zu pushen. Jetzt müssen wir noch am Set-up arbeiten. Es fehlt noch ein bisschen an der Bremsstabilität. Die Linienwahl ist auch etwas anders als mit der MotoGP-KTM. Aber die Strecke insgesamt ist nicht kompliziert. Da kann man nicht viel falsch machen.»

Und wie sieht es auf dem Moto2-Bike mit der Sicherheit aus? Lüthi: «Man muss sich für das Anbremsen der Erste-Gang-Kurve 3 gut vorbereiten. Es gibt mit der Moto2-Maschine aber weniger gefährliche Stellen. In der Zielkurve fahren wir zwar am Ausgang auch nahe an die Mauer heran. Das ist gleich wie mit der MotoGP. Aber die Kurve 8, die schnelle Rechtskurve, ist mit der Moto2 weniger schnell. Dort fahren wir mit der Kalex schon längst Vollgas, während wir mit der MotoGP-KTM dort noch beschleunigen.»
Jonas Folger sagte, er habe noch nie eine Strecke mit so viel Grip erlebt. Lüthi: «Der Grip war schon mit der MotoGP sehr gut. der Asphalt ist ja neu. Aber die Haltbarkeit der Reifen ist in der Moto2-Klasse kein Thema, weil wir nicht lange in Schräglage sind. Es heisst hier immer: Kurz in Schräglage, dann geradeaus, kurz Schräglage, dann geradeaus.»

Der Franzose Gilles Bigot, Crew-Chief von Tom Lüthi, hat gute Erinnerungen an die GP-Piste in der Steiermark. «1996 war ich als Crew-Chief von Alex Crivillé mit Honda hier testen, als die Strecke erst halb fertig war. Aber Alex hat dann 1996 hier den Grand Pix gewonnen. Das ist lange her...»

In der Moto3-Klasse fahren nur KTM-Teams, aber Estrella-Galicia-0,0-Honda-Teambesitzer Emilio Alzamora geistert trotzdem mit dem Roller um die Strecke. Inoffiziell ist er als Betreuer von Alex Márquez in der Marc-VDS-Moto2-Box zugegen.

Hätte er mit Jorge Navarro und Aron Canet nicht auch hier testen wollen? Alzamora: «Ja, wäre interessant gewesen. Aber KTM wollte uns hier nicht dabei haben.»

Christian Korntner, Moto3-Projektleiter von KTM: «Alzamora hat uns nie gefragt.» Das ersparte den KTM-Leuten das Nein-Sagen...

In der Moto2-Klasse fehlt zum Beispiel der WM-Dritte Sam Lowes. Ihm fiel auf den Kopf, dass er im Gresini-Team fährt, das in der MotoGP-WM mit KTM-Kontrahent Aprilia verbündet ist.

Übrigens: Die neue Moto2-Maschine von WP und KTM fehlt in Spielberg. Julián Simón büsste damit letzte Woche in Brünn nur 0,3 sec auf Nakagami ein.

Offizielle Begründung: Es waren schon zu viele Teams angemeldet. Deshalb durfte auch das Peugeot-Team mit McPhee und Masbou nicht testen.

KTM hat (wie letzte Woche Ducati) die Strecke exklusiv gemietet. Und in der Moto3-Klasse will sich KTM beim ersten Österreich-GP nach 19 Jahren einen gewissen Heimvorteil sichern. Verständlicherweise.

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