Julián Simón (Speed Up): Nach Platz 3 den Tränen nah
2009 feierte Julián Simón den Titelgewinn in der 125-ccm-Klasse. Auch im Jahr darauf nahm die Karriere des Spaniers mit dem Vizetitel in der neuen Moto2-Klasse weiterhin den gewünschten Verlauf. Doch der Barcelona-GP 2011 veränderte alles. Simón wurde im Rennen von Kenan Sofuoglu abgeschossen, der Spanier überschlug sich und wurde im Kiesbett noch von der Maschine des Türken getroffen.
Simón konnte nach den komplizierten Brüchen des rechten Schien- und Wadenbeins nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Nach dem Comeback stand der achtfache GP-Sieger vor dem Deutschland-GP 2016 nur noch zweimal auf dem Podest. Seinen letzten Podestplatz hatte er 2012 beim Saisonfinale in Valencia eingefahren. Die Verletzung beschäftigt den 29-Jährigen bis heute. Er humpelt noch immer und musste seinen Fahrstil umstellen, da er mit dem rechten Bein kaum Druck auf die Fußraste ausüben kann.
Doch auf dem Sachsenring konnte Simón nun im Regen glänzen und Platz 3 hinter Zarco und Folger sichern. Bei den TV-Interviews war er den Tränen nahe, auch bei der anschließenden Pressekonferenz der Top-3 sprach der WM-16. mit zitternder Stimme.
«Ich bin sehr glücklich, denn ich stand schon sehr lange Zeit nicht mehr auf dem Podest. Es herrschten sehr schwierige Bedingungen, deshalb blieb ich entspannt und ging Schritt für Schritt vor. Ich überholte einige Gegner, pushte, ging aber nicht über das Limit. Dann sah ich Morbidelli und Lowes stürzen. In den letzten zwei Runden sagte ich zu mir: ‹Bitte bleib auf dem Bike.› Es war eine sehr gute Chance für mich. Die letzte Runde war sehr emotional. Ich widme diesen Podestplatz meinen Freunden und Fahrern, die nicht hier sein können: Salom, Tomizawa und Simoncelli natürlich. Ihnen will ich diesen Erfolg widmen. Zudem freue ich mich sehr für mein Team und hoffe, dass ich auch bei den nächsten Rennen in dieser Richtung fortsetzen kann. Ich bin sehr glücklich», betonte Simón.