Tom Lüthi (12.): Schüttelfrost und Fieber
«Ich habe am Morgen die Bestzeit gefahren, aber ich habe schon gesagt, dass es besser aussah, als es wirklich war», erklärte Tom Lüthi nach dem enttäuschenden Sachsenring-Quali. «Ich konnte nur ein, zwei schnelle Runden fahren und nicht mehrere. Im Qualifying habe ich dann nicht einmal das geschafft. Das war natürlich sehr schade, das hat mich weit zurückgeworfen. Natürlich bin ich enttäuscht.»
Der Schweizer verlor 0,756 sec auf die Pole-Zeit von Assen-Sieger Takaaki Nakagami. «Das ist nicht viel, aber am Sachsenring ist es eng. Es ist aber schade, denn ich dachte schon, dass ich auf dem Resultat vom Samstagmorgen aufbauen kann. Wir mussten weiter am Motorrad arbeiten, aber irgendwie hat das nicht zusammengepasst. Es gibt auch einfachere Strecken zum Überholen, denn es ist eng hier, doch es gibt auf jeden Fall Überholmöglichkeiten, wenn der Speed da ist. Doch dafür muss ich wieder diesen Grundspeed haben. Regen wäre vielleicht eine Chance für mich, aber ich will trockene Bedingungen, im Warm-up noch etwas ausprobieren und die Pace wiederfinden.»
Lüthi hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen habe und wurde von ein Schüttelfrost und Fieber heimgesucht. Er aß Freitagabend und Samstagmorgen nichts, dadurch fehlte dem Schweizer auch etwas Energie.
Lüthis Teamkollege Dominique Aegerter, der seinen ersten GP-Sieg 2014 auf dem Sachsenring feierte, erlebte im Qualifying mit Platz 23 einen herben Rückschlag. Der Schweizer ist nach einem heftigen Sturz in Suzuka noch angeschlagen. Dabei hatte er einen kleinen Riss im Mittelfußknochen erlitten. «Ich bin sehr weit hinten, das ist sehr enttäuschend. Der Zeitabstand ist sehr groß, ich war langsamer unterwegs als am Morgen. Ich komme nur sehr schwer auf Touren. Sicher liegt es nicht nur am Bike, dass ich so weit hinten bin. Wir probieren verschiedene Sachen aus, aber ich habe einfach keinen Spaß auf dem Motorrad. Es geht nicht so durch die Kurven, wie ich es will, dann verkrampfe ich mich auch sehr.» 1,6 sec fehlten dem 25-Jährigen auf die Pole-Zeit.
Durch den schlechten Gesundheitszustand seines Vaters ist Aegerter auch auf dem Sachsenring nicht völlig auf den Rennsport konzentriert. «Natürlich ist es durch das Familiäre, den Sturz in Suzuka und die Verhandlungen für nächstes Jahr sehr schwierig. Klar will ich am Sonntag weiter nach vorne fahren und hoffe, dass wir im Warm-up noch etwas finden. Sicher habe ich gute Erinnerungen auf dem Sachsenring, aber es ist eine schwierige Strecke für mich. Wenn es passt, dann kann ich schnell fahren. Das habe ich an diesem Wochenende aber noch nicht geschafft.»