Intact-Team: Schrötter mit Cortese oder Aegerter?
Seit Wochen bangt der 26-jährige Berkheimer Sandro Cortese um seinen Platz im deutschen Dynavolt Intact GP-Team.
Die Teamteilhaber Stefan Keckeisen, Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg haben dem deutschen Moto3-Weltmeister von 2012 längst klar gemacht, dass sein Platz gehörig wackelt.
Zwar haben Fahrer wie Lüthi, Navarro und Oliveira bei Intact abgesagt, das Interesse am Belgier Xavier Siméon ist erloschen, weil er keine konstanten Leistungen zeigt.
Cortese wusste nach der Sommerpause, dass er in Spielberg und Brünn noch einmal auf Bewährung fahren würde. Mit Platz 11 in Österreich hielt sich Cortese mittelprächtig. Sein 21. WM-Rang ist natürlich in der vierten Moto2-Saison alles andere als eine Offenbarung.
«Wir haben gesagt, wir schauen uns jetzt die zwei Rennen in Österreich und Tschechien noch an», stellte Intact-Chef Stefan Keckeisen fest. «Aber natürlich sind es nicht diese zwei Rennen allein, die den Ausschlag geben, das wäre ja blöd nach dreieinhalb Jahren. Aber wir haben den Druck auf Sandro auf jeden Fall erhöht.»
Das schwäbische Team mit Hauptquartier in Memmingen würde gerne zum ersten Mal einen ausländischen Fahrer verpflichten.
Teammanager Jürgen Lingg rückte in Brünn auch mit der Sprache heraus, welche Kandidaten jetzt noch in der engeren Auswahl für die zwei Plätze sind.
«Mit Dominique Aegerter sind wir seit einiger Zeit am Verhandeln, er wäre definitiv eine gute Alternative. Aber wir wissen nicht, ob er beim Schweizer CarExpert-Team bleibt. Wir haben jetzt drei Fahrer für die zwei Plätze zur Auswahl. Aegerter, Cortese und Marcel Schrötter, der nach dem fünften Platz in Österreich natürlich ein sehr ernsthafter Anwärter geworden ist.»
Offenbar ist der Deal mit Schrötter schon weitgehend in trockenen Tüchern, denn er ist zweifellos schnell und passt geografisch perfekt ins Intact-Team, er wohnt rund 70 km vom Teamquartiert entfernt.
Es bieten sich zwar auch Fahrer wie Mattia Pasini bei Intact an, aber es bestehen gute Chancen, dass 2017 wieder mit einem deutschen Duo gefahren wird und neben Schrötter noch einmal Cortese engagiert wird.
Jürgen Lingg hat bei Cortese die Hoffnung auf den Durchbruch in der Moto2-WM noch nicht ganz aufgegeben, obwohl bisher nur zwei Top-3-Ergebnisse zu Buche stehen. «Wir müssen uns die Fahrerpaarung genau überlegen. Ich will nicht vom Regen in die Traufe kommen», sagt Jürgen Lingg.