Marcel Schrötter: «Eine Frechheit von Dunlop»
Marcel Schrötter ärgerte sich am Samstag in Brünn über fehlerhafte Reifen
Nach Platz 12 und 0,799 sec Rückstand im Moto2-Qualifying von Brünn berichtete Marcel Schrötter: «Wir hatten riesige Probleme mit den Reifen. Geplant war, mit dem Satz Reifen vom Morgen zu beginnen. Für danach hatten wir noch einen Satz weiche Reifen, denn für ein ganzes Wochenende haben wir nur vier Sätze dieser Reifen. Einen mussten wir für das Rennen aufheben. Die weichen Reifen sind hier die schnelleren. Ich ging also mit den 14 oder 15 Runden alten Reifen raus. Dafür bin ich gleich eine gute Zeit gefahren. Dann fuhr ich rein, wir wechselten auf einen neuen Satz Reifen und nichts funktionierte mehr.»
«Ich war über eine Sekunde langsamer als meine Zeit zuvor. Es war unmöglich. Ich fuhr an die Box. Da wir keine neuen Reifen mehr hatten, ging ich auf die gebrauchten Reifen vom Beginn zurück. Ich kam dann nah an meine bisherige Bestzeit heran, doch der Reifen hatte dann schon 20 Runden drauf. Dann kam vier Minuten vor Schluss die rote Flagge. Bis dahin war es schon sehr unglücklich gelaufen. Dann hatten wir noch einen Satz weiche Reifen vom Freitag, der aber am Freitag auch schon nicht richtig funktioniert hatte. Doch wir dachten, dass wir nichts zu verlieren haben. Es war aber noch schlimmer. Ich glaube, der Reifen war nicht einmal rund», schimpfte der 23-Jährige.
Schrötter sieht Einheitsreifen-Lieferant Dunlop in der Verantwortung, die immer wieder auftauchenden Mängel zu beseitigen. «Ich hatte übles Chattering und keinen Grip. Ich wollte trotzdem am Maximum pushen, doch dann ist mir das Vorderrad in Kurve 1 eingeklappt. Im Großen und Ganzen eine Katastrophe, was die Reifen anbelangt. Ich finde es eine Frechheit von Dunlop, denn das war nicht das erste Mal. Oft haben wir den Fall, obwohl es derselbe Reifentyp und dieselbe Mischung ist, dass sie sehr unterschiedlich funktionieren. Kleine Abweichungen sind normal, denn es ist auch einfach nur Material», weiß der Bayer. «Doch solche Unterschiede erwecken das Gefühl, dass Dunlop nicht sehr viel in ihr Material investieren. Ich hoffe, dass sie daran bald etwas ändern, denn so macht es keinen Spaß. Mit diesen Reifen kämpft man ohnehin immer um Grip, aber dann noch solche Unterschiede zu haben, ist für mich total frustrierend.» Verletzt hatte sich Schrötter bei seinem Sturz glücklicherweise nicht.