Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die Bedeutung des Wortes Er-FAHRUNG

Kolumne von Bernd Hiemer
Peter Rubatto und Bernd Hiemer (li.)

Peter Rubatto und Bernd Hiemer (li.)

Nach 14 Tagen Flitterwochen in Thailand blieb ich in Asien, um unter der Anleitung von Peter Rubatto zu trainieren. Das war ein voller Erfolg.

Ihr müsst entschuldigen, dass ihr in den letzten zwei Monaten nicht viel von mir gehört habt. Es hat sich viel getan in dieser Zeit, daher habe ich nun auch viel zu erzählen.

Anfang Dezember haben Taschi und ich geheiratet und mit vielen Freunden und Verwandten toll gefeiert. Weihnachten haben wir noch mit der Familie zu Hause verbracht und sind danach in die Flitterwochen nach Thailand aufgebrochen. Ein sensationelles Land, mit tollem Wetter und vielen neuen Eindrücken, die wir gewonnen haben. Wir können uns gut vorstellen, dass das nicht unser letzter Thailand-Urlaub war. Leider war es nach zwei Wochen schon vorbei und Taschi ist nach Hause geflogen.

Ich bin in Thailand geblieben und habe mich mit meinem neuen MZ-Teamchef und gleichzeitig alten Bekannten Peter Rubatto getroffen. In den letzten zwei Januar-Wochen habe ich dann auf dem Bira-Circuit bei Pattaya fleissig Trainingskilometer auf allen möglichen Motorrädern abgespult.

Ich sollte einfach fahren, fahren und nochmals fahren… Die Umstellung auf die deutlich höhere Geschwindigkeit war schon eine Herausforderung. Beim Supermoto kann ich den Bremspunkt auf den Zentimeter genau setzen (meistens ;-) ). Wenn du aber jetzt mit 250 km/h auf eine Kurve zugeflogen kommst, legst du 70 m/s zurück. Hier das genaue Timing zu finden, in der richtigen Hundertstelsekunde mit dem idealen Bremsdruck und auf den Meter genau zu bremsen, war schwierig und fordert einiges an Erfahrung. Aber wie es das Wort Er-FAHRUNG sagt, es geht ums fahren. Und genau dafür waren die zwei Wochen Training gedacht: Mich an die höheren Geschwindigkeiten und die höhere Leistung zu gewöhnen.

Die Mehr-PS waren ganz angenehm und es hat am Ende auch geklappt, das Bike so zu kontrollieren, dass ich beim Rausfahren aus der Kurve schwarze Striche gemalt habe. Ein geiles Gefühl. Eine Umstellung war das Rennschaltschema, das ich in der zweiten Woche hatte. Aber auch daran hab ich mich schnell gewöhnt. Es ist momentan immer nur dann schwierig, wenn ich mal wieder auf meiner Supermoto-Maschine sitze, wieder konventionell zu schalten. Ich glaub, wir werden uns da etwas einfallen lassen.

Das Schöne am Test war, dass ich mich permanent verbessert habe. Peter hat mir nach ein paar Runden immer Feedbacks gegeben, was ich wie verbessern kann. Das habe ich dann versucht umzusetzen. Wir haben toll zusammen gearbeitet und die Zeiten sind gut nach unten gepurzelt. Sowohl ich als auch MZ waren zufrieden mit den Ergebnissen, und wir haben das Ziel voll erreicht. Jetzt werden wir schauen, dass wir schnellstmöglichst einen weiteren Test machen. Am besten hier in Europa und dann endlich auf meinem diesjährigen Arbeitsgerät – der Moto2 von MZ.
 

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