Niccoló Antonelli: Das Debüt auf der Red Bull-KTM
Das Red Bull KTM-Ajo-Team begrüsste gestern wieder einmal einen neuen Moto3-Werksfahrer in seinen Reihen. Wie Cortese nach der Saison 2012 und danach Salom, Miller, Oliveira und jetzt Brad Binder verlassen die Siegfahrer das Team des Finnen nach den Moto3-Erfolgen – Richtung Moto2.
Deshalb gründete Aki Ajo bereits vor zwei Jahren das Moto2-Team mit Zarco, das mit zwei Titelgewinnen einen sagenhaften feierte.
In Jerez debütierte gestern Niccolò Antonelli auf der KTM. Der Italiener ist der neue Teamkollege von Bo Bendsneyder.
KTM hatte bereits ein 2017-Bike nach Jerez mitgebracht.
Bo Bendsneyder legte gestern bei ausgezeichnetem Wetter 71 Runden zurück und war einer der schnellsten Fahrer des Tages.
Für Antonelli ging es in erster Linie darum, sich nach zwei Honda-Saisonen wieder an die KTM zu gewöhnen. Er spulte 70 Runden ab und machte konstant Fortschritte. Das KTM-Duo wird den Test heute abschliessen.
«Es war ein wirklich schöner und unterhaltsamer Tag», bemerkte Niccolò Antonelli. «Endlich durfte ich die KTM erstmals fahren.»
Übrigens: Antonelli sass bereits 2014 im Gresini-Team erstmals auf einer KTM, er wurde damals WM-14. und sicherte sich die erste Pole-Position. 2015 gelang ihm in Brünn im Ongetta-Honda-Team der erste Sieg, es zwar gleichzeitig der erste Podestplatz.
Schon Antonellis Vater Igor war Rennfahrer. Der Junior begann seine Karriere 2004, ein Jahr später gewann er die Minimoto-EM der Klasse Junior A. 2007 entschied Niccolò die weltweite Minimoto-Rennserie für sich. 2008 folgte der Triumph in der Italienischen Meisterschaft in der Klasse MiniGP Junior 50.
Auch für die Red Bull-Familie ist Antonelli kein Unbekannter: Nach einer Saison in der katalanischen und in der Mittelmeermeisterschaft nahm der Nachwuchsfahrer in der Saison 2010 am Red Bull MotoGP Rookies-Cup teil und beendete ihn als Gesamtachter.
Nach dem Gewinn der Italienischen 125-ccm-Meisterschaft 2011 und Platz 4 in der Internationalen CEV Repsol-Meisterschaft startete Antonelli 2012 seine Moto3-WM-Karriere.
Die WM-Saison 2016 beendete Niccolò Antonelli als Elfter, er zählte nach den Wintertestes im Ongetta-Rivacold-Honda-Team zu den Titelanwärtern und gewann den Auftakt in Katar, wurde dann aber oft durch Stürze zurückgeworfen.
Niccolò Antonelli: «Wir haben verschiedene Dinge probiert und haben das ideale Wetter sehr gut genützt. Am Donnerstag werden wir diesen Weg weiter einschlagen und noch einiges ausprobieren. Ich hatte viel Freude am ersten Tag. Mein Gefühl für das Motorrad wurde mit jedem Run besser. Aber wir müssen noch viel ausprobieren und in einigen Punkten besser werden. Doch für den ersten Tag bin ich happy.»
«Das war ein guter Tag in Jerez», sagte Teamkollege Bo Bendsneyder nach dem Mittwoch. «Wir haben das neue Bike eingesetzt und haben viele Runden gedreht. In den langsamen Kurven spüre ich eine deutliche Verbesserung. Ich fahre jetzt hier mit viel mehr Selbstvertrauen als bei den letztjährigen Wintertests in Jerez und nachher beim Grand Prix. Ich bin sehr happy mit meinen Rundenzeiten. Die meisten Runden bin ich ganz allein gefahren. Das Feeling ist gut, jetzt müssen wir weitere Fortschritte machen.