Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Biaggi: «Rossi hat seine Sache besser gemacht»

Von Frank Aday
Teampräsentation: Max Biaggi mit den Fahrern Alessandro Del Bianco und Davide Baldini sowie Mahindra Racing-CEO Mufaddal Choonia (ganz links)

Teampräsentation: Max Biaggi mit den Fahrern Alessandro Del Bianco und Davide Baldini sowie Mahindra Racing-CEO Mufaddal Choonia (ganz links)

Der ehemalige GP-Pilot Max Biaggi wird 2017 zwei italienische Talente in der Italienischen und Spanischen Meisterschaft mit Mahindra-Bikes ins Rennen schicken. «2018 wollen wir in die WM», erklärte der Römer nun.

Max Biaggi stellt sich 2017 einer neuen Herausforderung als Teammanager und Mahindra-Markenbotschafter. Der vierfache 250-ccm-Weltmeister und zweifache Superbike-Champion wird das Team um Alessandro Del Bianco und Davide Baldini in der Italienischen Moto3-Meisterschaft leiten. Am Freitagabend präsentierte Biaggi sein neues Team in Ortisei im Val Gardena (St. Ulrich im Grödnertal).

Biaggi freut sich bereits sehr auf sein neues Abenteuer. «Im letzten Jahr war ich mit 44 Jahren noch im Rennsport aktiv, nach 20 Jahren als Profi-Rennfahrer will ich nun nicht mehr nur mit einem Team arbeiten, sondern mein eigenes Team haben.

Es gab Gerüchte darüber, dass du an Jorge Lorenzos Seite oder bei Aprilia in der Superbike-WM hättest arbeiten können. «Ich hatte die Möglichkeit bei Ducati, aber ich wäre in eine bereits bestehende Struktur integriert worden, die bereits ihre eigenen Regeln hat. Ich habe es bevorzugt, mein eigenes Team zu gründen, um der Besitzer zu sein, auch wenn wir vielleicht klein anfangen. Wir arbeiten, um jungen Fahrern eine Chance zu geben. Ich sehe mich selbst in ihnen», erklärte Biaggi gegenüber «GPone».

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Mahindra? «Wir trafen uns in der Mitte. Mein Ziel war es, ein Team zu haben und sie suchten jemanden, der ihrem Projekt einen zusätzlichen Wert oder ein Gesicht verleihen kann. So begann es, wir fangen mit einer nationalen Meisterschaft an, das Ziel ist aber die Weltmeisterschaft. 2018 wollen wir dort sein, aber ich will es vermeiden, irgendwelche Fehler zu machen. Also ein Schritt nach dem anderen.»

Warum werdet ihr euch hauptsächlich auf die Italienische Meisterschaft (CIV) konzentrieren, obwohl es die meisten Teams in die Junioren-WM im Rahmen der Spanischen Meisterschaft (CEV) zieht? «Die CEV ist sicher die Meisterschaft mit mehr Konkurrenz, aber ich bin Italiener. Es war einfacher, in meiner ‹Gegend› zu bleiben. Wenn du nach Spanien gehst, dann unter anderen Voraussetzungen. Du bist nicht zuhause, es ist alles viel komplizierter. Es wird einfacher sein, so zu beginnen, aber wir haben uns entschieden auch vier Rennen in der CEV zu bestreiten, um alles etwas zu beschleunigen. Ich mache mir nicht zu viele Gedanken um die Kosten, wenn die Wetterbedingungen in Spanien besser sind, werden wir auch dort testen. Das widerspricht sich vielleicht, aber wir wollen unseren Fahrer alles geben, was sie brauchen.»

2018 willst du mit deinem Team in die Moto3-WM, denkst du auch schon über die Klassen Moto2 und MotoGP nach? «Ambition ist die eine Sache, aber unrealistisch zu sein, liegt nicht in meiner Natur», lacht Biaggi. «Wir haben sicher eine überdurchschnittliche Teamstruktur für die CIV, aber wir wollen ja auch in die Weltmeisterschaft aufsteigen.»

Dort wirst du wieder auf deinen großen Rivalen Valentino Rossi treffen, der ebenfalls ein Team besitzt. «Auch hier hat er seine Sache besser gemacht, denn er hat vor mir begonnen und machte keinen schlechten Start. Dies ist aber ein anderes Projekt, denn wir wollen zwei Fahrer das Maximum ermöglichen, ihnen alles geben, was sie brauchen, um aus ihnen zwei Profis zu machen.»

Fühlst du dich bereits als Teamoberhaupt? «Wir haben bereits getestet. Dort war es meine Aufgabe, mit den Fahrern zu sprechen und die Probleme dann den Technikern mitzuteilen und zu interpretieren, was sie wollen. Dann werde ich noch eine andere Rolle einnehmen, indem ich sie vorbereite, ihnen Vorschläge und Anleitung gebe. Ich will meine Erfahrung auf sie übertragen, damit sie weniger Fehler machen.»

Gibt es bereits Pläne, eine Riding School zu betreiben? «Nicht wirklich. Wenn wir es in die Weltmeisterschaft schaffen, dann werden wir unser Aufgebot verdoppeln, um auch in der CIV weiter antreten zu können.»

Warum hast du dich für Alessandro Del Bianco und Davide Baldini als Fahrer entschieden? «Ich traf Alessandro bei einem Supermoto-Rennen, danach besuchte ich noch ein Rennen in Mugello, um ihn zu sehen. Davide kannte ich nicht, aber ich besuchte ein CIV-Rennen und sah, dass er im Nassen sehr schnell ist.» Neben den Aufgaben als Teammanager wird Biaggi auch weiterhin als Kommentator für Mediaset bei den Superbike-Rennen tätig sein.

Würdest du deinen Helm noch einmal aufziehen, um eine Runde auf einer Moto3-Mahindra zu drehen? «Im Moment ist das nicht geplant. Nun ist es das Beste, das den Fahrern zu überlassen», lachte Biaggi.

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